(01.02.2023) Die Wirtschaftsaussichten schüren das Misstrauen der Unternehmen. Laut der Fremdwährungsstudie der Credit Suisse, für die mehr als tausend Firmen befragt wurden, hat sich jedes zweite Unternehmen zumindest teilweise gegen Wechselkursrisiken abgesichert.
Die Unternehmen gehen beim Franken gegenüber dem Euro von einer leichten Fluktuation nach oben aus, rechnen gegenüber dem Dollar aber mit einer Abwertung. Die europäische Einheitswährung bleibt in den Kassen der Schweizer Unternehmen die wichtigste Fremdwährung: 49% von ihnen erklären, dass sie die meisten ihrer Einkäufe in Euro tätigen.
Dagegen werden Verkaufstransaktionen im Dienstleistungssektor hauptsächlich in Franken abgewickelt (55%), während der Euro in der Industrie etwas präsenter ist (40% der Verkäufe werden in Euro geregelt und 43% in Franken). Zudem bezeichnet jedes zehnte Unternehmen den Dollar als Hauptwährung für seine Geschäfte.
Angesichts der Währungsrisiken erklärten 44% der Befragten, dass sie zumindest teilweise abgesichert sind. Diese Zahl ist um 4 Prozentpunkte höher als im Vorjahr. Der Industriesektor ist in der Regel etwas besser abgesichert (45%) als der Dienstleistungssektor (41%). Häufig lassen Unternehmen, die sich gegen Wechselkursrisiken wappnen, auch Zinsrisiken mit abdecken. Laut Claude Maurer, Chefökonom bei der Credit Suisse, schützen sich gewisse Unternehmen "möglichst gut vor sämtlichen finanzmarktgetriebenen Risiken", während solche Risiken für andere "keine Priorität" haben.
Die Unternehmen geben sich zum Jahresbeginn zurückhaltend: Die Hälfte von ihnen rechnet für 2023 mit einer Verlangsamung des Wachstums und mit einer leichten Anhebung des Leitzinses durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) um 0,25 Punkte auf 1,25%.
Den Autoren der Studie zufolge sind knapp 9 von 10 Unternehmen nicht gegen Zinsrisiken abgesichert, obwohl die Abdeckung angesichts des Endes der Negativzinsen und des Risikos eines weiteren Anstiegs "an Bedeutung gewonnen hat".
Letzte Änderung 01.02.2023
