KMU in Zahlen: Nachfolgeregelungen

Die grosse Mehrheit der Unternehmen wird innerhalb der Familie weitergegeben. Eine externe Nachfolgeperson zu finden, ist häufig schwierig.

Die Nachfolgeregelung ist für kleine und mittlere Unternehmen in der Schweiz noch häufig ein Problem: Nahezu jedes dritte KMU verschwindet, weil es nicht gelingt, eine Person für die Übernahme zu finden, wie die Studie "KMU Nachfolge - Quo Vadis?" der Stiftung KMU Next ergab. Eine Firmenübernahme ist jedoch eine interessante Alternative zur Gründung eines Unternehmens: Die Überlebensrate nach fünf Jahren beträgt bei übernommenen Firmen 95%, bei Neugründungen dagegen nur 50%.

Rund 42% der KMU werden in direkter Verwandtschaftslinie übertragen, 11% an eine anderweitig verwandte Person und 23% an Mitarbeiter oder Partner innerhalb der Geschäftsleitung, die nicht zur Familie gehören. Das geht aus der "Umfrage zur Unternehmensnachfolge 2022" hervor, die im September 2023 von der Credit Suisse veröffentlicht wurde.

Laut einer aktuellen Erhebung (Schweizer Erbschaftsstudie 2023) würden knapp 40% der Befragten die Geschäfte weiterführen, wenn sie ein Unternehmen erben würden. Rund ein Drittel der potenziellen Erben würde einen Geschäftsführer oder eine Geschäftsführerin benennen. Ausserdem scheint den Befragten eine Auflösung des Unternehmens undenkbar, weshalb die bevorzugte Variante dessen Verkauf wäre.

Verhältnis zwischen Nachfolger und Vorgänger
Tochter/Sohn 42%
Andere Verwandtschaftsbeziehung 11%
Mitarbeiter/Partner innerhalb der Geschäftsleitung 23%
Geschäftsbeziehung (z.B. Lieferant, Kunde, Konkurrent) 3%
Keine der genannten Antworten 21%
Quelle: Credit Suisse Umfrage zur Unternehmensnachfolge 2022

Ungeklärte Nachfolge nach Unternehmensgrösse

2024 waren knapp 101'427 Unternehmen auf der Suche nach einer Nachfolgeperson, wie aus einer Erhebung der Inkassogesellschaft Dun & Bradstreet hervorgeht. Besonders betroffen sind kleine Unternehmen. Rund 17% der Schweizer Unternehmen mit 10 bis 49 Beschäftigten haben Probleme mit der Nachfolgeregelung. Dagegen ist diese Frage nur bei 8,1% der Unternehmen mit 50 bis 249 Mitarbeitenden ungelöst.

Es ist nicht immer leicht, eine Nachfolgeperson zu finden. Besonders Studierende, die aus einer Familie mit eigenem Betrieb stammen, zeigen nur ein schwaches Interesse an einer Übernahme. Einige Jahre nach Studienabschluss ist die Bereitschaft dazu jedoch höher, wie eine Studie der Universität St.Gallen ergab.

Karrierepläne von Absolvent/innen, die aus einer Familie mit eigenem Betrieb stammen

 

Bei Studienabschluss

Fünf Jahre später

Nachfolge im Familienunternehmen

3,5%

4,9%

Beschäftigung in einem anderen Unternehmen oder im öffentlichen Dienst

68,3%

35,5%

Gründung eines neuen Unternehmens

7,2%

34,7%

Sonstige

20,9%

24,8%

Quelle: Coming home or breaking free?, Ernst & Young und Universität St.Gallen, 2015(Nächste Aktualisierung: keine Informationen verfügbar)


Informationen

Letzte Änderung 27.11.2024

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