(28.12.2022) Die Schweizer Unternehmen beurteilen die Aussichten zum Jahresende gemischt. Der auf rund 4'500 Meldungen von Unternehmen basierende Geschäftslageindikator der Konjunkturforschungsstelle (KOF) belief sich im November auf 20,2 Punkte, also 7,7 Punkte weniger als im Oktober.
Im Verarbeitenden Gewerbe setzt sich der im Juli begonnene Abwärtstrend fort (der entsprechende Subindex lag damals bei 35,4) und rutschte im September auf 21,4 Punkte, im Oktober auf 20,4 und im November schliesslich auf 15,7 Punkte. Das Baugewerbe scheint sich bisher recht gut zu schlagen und erzielt seit Beginn des Jahres 2022 stabile Ergebnisse (41,0 im Januar, 42,7 im November). Im Projektierungssektor läuft es ebenfalls relativ gut, auch wenn die Branche im November gegenüber dem Vormonat ein Minus von 6,3 Punkten aufwies.
Nach einer leichten Erholung im Oktober fielen die Finanzdienstleistungen wieder von 34,2 auf 20,8 Punkte zurück, verloren also 13,4 Punkte im Monatsvergleich. Die Hotellerie, die zuletzt im August 2022 bewertet wurde, zeigt ebenfalls Anzeichen von Schwäche, da sie gegenüber dem Vorquartal von 35,6 auf 13,3 Punkte abrutschte.
Die Geschäftslage im Detailhandel scheint zudem seit der Verschlechterung im August auf 7,7 (-10,9 Punkte) kein deutliches Zeichen der Verbesserung aufzuweisen. Im November legte der Index gegenüber dem Vorquartal deutlich zu und erreichte 12,6 Punkte.
Der Blick auf die Regionen zeigt, dass die Ostschweiz und der Kanton Zürich im November den deutlichsten Rückgang aufwiesen. Im Espace Mittelland, in der Zentralschweiz und in der Nordwestschweiz nahm der Geschäftslageindikator ebenfalls ab, wenn auch weniger stark, während in der Genferseeregion und im Tessin keine spürbare Veränderung zu beobachten war.
Darüber hinaus zeigt die Konjunkturuhr der KOF, deren Index die Korrelation zwischen den Daten des KOF-Konjunkturbarometers und denen des Geschäftslageindikators abbildet, dass sich die Schweizer Wirtschaft derzeit in einer Phase der Abkühlung befindet.
Letzte Änderung 28.12.2022
