Wie nachhaltig sind die Produkte?
Um die Nachhaltigkeit eines fertigen Produkts zu bewerten, muss man nicht nur die Zusammensetzung, sondern auch den späteren Gebrauch des Produkts berücksichtigen.
In vielen Fällen hat der Gebrauch des Produkts durch den Kunden die stärksten Auswirkungen auf die Umwelt. Die Zusammensetzung des Produkts hat jedoch Einfluss auf den Gebrauch. Daher ist es notwendig, dass sich KMU Gedanken über möglichst nachhaltige Produkte machen. Die Umweltauswirkungen eines Produkts werden anhand von sieben Indikatoren bewertet:
- P1. Indikator für die recycelten und wiederverwendeten Materialien in den Produkten
- P2. Indikator für die Recyclingfähigkeit der Produkte
- P3. Indikator für die erneuerbaren Materialien in den Produkten
- P4. Indikator für die nicht-erneuerbaren Materialien in den Produkten im Verhältnis zu deren Lebensdauer
- P5. Indikator für gefährliche Stoffe in den Produkten
- P6. Indikator für den Energieverbrauch beim Gebrauch der Produkte
- P7. Indikator für die Treibhausgasemissionen beim Gebrauch der Produkte
Die Indikatoren sind auf der Website der OECD aufgelistet, wo weitere Informationen zur Verfügung stehen: Ökobilanz-Indikatoren der OECD.
Berechnung der Nachhaltigkeitsindikatoren für die Produkte
Um diese Indikatoren zu berechnen, muss das Unternehmen wissen, wie hoch bei seinen Produkten der Anteil recycelter und wiederverwendeter Materialien, erneuerbarer Materialien und gefährlicher Stoffe ist. Diese Angaben kann man den Werten entnehmen, die bei der Messung der Nachhaltigkeit der Inputfaktoren ermittelt wurden.
Ausserdem muss man das Gewicht jedes einzelnen Produkts und die Gesamtmenge der Produkte kennen. Darüber hinaus muss das Unternehmen in der Lage sein, den durchschnittlichen Energieverbrauch abzuschätzen, den seine Produkte aufs Jahr gerechnet verursachen. Dann ist es möglich, die Menge an Treibhausgasen zu berechnen, die der Gebrauch der Produkte je nach Art der Energiequelle freisetzt. Und schliesslich muss das Unternehmen die Lebensdauer seiner Produkte abschätzen können, beispielsweise mithilfe von Tests.
Die Indikatoren lassen sich mit folgenden Formeln berechnen:
P1. Indikator (in %) für die recycelten und wiederverwendeten Materialien in den Produkten = Gewicht der recycelten und wiederverwendeten Materialien in den Produkten / Gesamtgewicht der Produkte
Je höher der Wert, desto besser die Nachhaltigkeit
P2. Indikator (in %) für die Recyclingfähigkeit der Produkte = Gewicht der recyclingfähigen Materialien in den Produkten / Gesamtgewicht der Produkte
Je höher der Wert, desto besser die Nachhaltigkeit
P3. Indikator für die erneuerbaren Materialien in den Produkten (in %) = Gewicht
der erneuerbaren Materialien in den Produkten/Gesamtgewicht aller Produkte.
Je höher der Indikator, desto nachhaltiger ist das Produkt.
P4. Indikator für die nicht-erneuerbaren Materialien in den Produkten im Verhältnis zu deren Lebensdauer = Gewicht der nicht-erneuerbaren Materialien in den Produkten in Tonnen / erwartete Lebensdauer der Produkte in Jahren
Je niedriger der Wert, desto besser die Nachhaltigkeit
P5. Indikator (in %) für gefährliche Stoffe in den Produkten = Gewicht der gefährlichen Stoffe in den Produkten / Gesamtgewicht der Produkte
Je niedriger der Wert, desto besser die Nachhaltigkeit
P6. Indikator für den Energieverbrauch beim Gebrauch der Produkte = durchschnittlicher Jahresverbrauch pro Produkt in MJ x Anzahl der Produkte / Normierungsfaktor
Je niedriger der Wert, desto besser die Nachhaltigkeit
P7. Indikator für die Treibhausgasemissionen beim Gebrauch der Produkte = (durchschnittliche Treibhausgasemissionen pro Produkt und Jahr in Tonnen CO2 x Anzahl der Produkte) / Normierungsfaktor
Je niedriger der Wert, desto besser die Nachhaltigkeit
Informationen zu den Normierungsfaktoren finden sich im Kapitel "Normierung macht Ökobilanz-Indikatoren vergleichbar".
Vorteile von nachhaltigeren Produkten
KMU, die auf die Nachhaltigkeit ihrer Produkte achten, profitieren in vielerlei Hinsicht:
Quelle: OECD-Handbuch zum Thema nachhaltige Produktion