Tochtergesellschaft im Ausland: Vor- und Nachteile

Der Aufbau einer Tochtergesellschaft im Ausland bringt nicht nur Vorteile mit sich. Die KMU müssen sich auch auf einige Risiken gefasst machen.

Eine Tochtergesellschaft kann viele Vorteile mit sich bringen: eine grössere Nähe zum lokalen Markt, positive Auswirkungen auf die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens oder eine bessere Verteilung der Risiken durch Diversifizierung. Allerdings sollten die Nachteile nicht ausser Acht gelassen werden, wie zum Beispiel Schwankungen auf den Devisenmärkten oder die Kosten, die mit der Eröffnung einer Zweigstelle verbunden sind.

Vorteile einer Tochtergesellschaft im Ausland

  • Geografische Nähe. Durch den Aufbau einer Zweigstelle im Ausland ist man mitten im Zentrum des anvisierten Marktes. Das ist unumstritten ein grosser Vorteil, der zum Beispiel nützlich sein kann, um sein Netzwerk zu erweitern, aber auch, um unmittelbar am Puls des Marktes zu sein. Zudem kann man so allfällige Probleme mit der Zeitverschiebung umgehen.
  • Grösserer Markt. Unternehmen mit einer Vertretung im Ausland profitieren im Vergleich zur Schweiz in der Regel von einem weit grösseren Markt.
  • Höhere Wettbewerbsfähigkeit. Wer sich aus dem Elfenbeinturm Schweiz herauswagt, um sich an der internationalen Konkurrenz zu reiben, steigert die Wettbewerbsfähigkeit seiner Firma. Es zahlt sich aus, wenn man seine Aktivitäten neu ausrichtet und verbessert, um den neuen Herausforderungen gerecht zu werden. Und am Ende kommen die Erfahrungen, die man im Ausland sammelt, auch dem Geschäft auf dem Schweizer Markt zugute.
  • Diversifizierung. Im Falle einer Krise ist es für ein Unternehmen sehr nützlich, auf verschiedenen Märkten präsent zu sein, um nicht von einem einzigen abhängig zu sein. Allgemein lässt sich sagen, dass eine Firma umso weniger von einer Krise zu spüren bekommt, je mehr sie sich diversifiziert hat. Das gilt auch für die Schwankungen auf den Devisenmärkten. Daher ist es ratsam, nicht alle Geschäfte in derselben Währung abzuwickeln.

Nachteile einer Tochtergesellschaft im Ausland

  • Hohe Kosten. Die Gründung einer Tochtergesellschaft im Ausland ist teuer (Löhne für die Angestellten, Raummieten, Unterhaltskosten usw.). Aus dieser Sicht kann die Zusammenarbeit mit Vertriebspartnern günstiger sein. Viele Firmen, die im Ausland aktiv sind, kombinieren diese beiden Möglichkeiten.
  • Schwankungen auf den Devisenmärkten. Eine Firma mit vielen Tochtergesellschaften im Ausland, die ihre Rechnungen in einer ausländischen Währung ausstellt, läuft Gefahr, dass ihre Gewinne sinken, wenn der Schweizer Franken steigt. In dem Moment, wo die Firma ihre im Ausland gefertigten Produkte in die Schweiz verkauft, kann diese Kursentwicklung jedoch auch ein Vorteil sein.
  • Produktfälschung. Immer mehr Schweizer Firmen werden Opfer von Produktfälschungen im Ausland. Wer zumindest einen Teil des Produktionsprozesses in der Schweiz belässt, ist zu einem gewissen Teil gegen dieses Risiko abgesichert.


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Letzte Änderung 24.02.2020

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