Soziale Netzwerke

Immer mehr Kunden bewegen sich in den sozialen Netzwerken. Deshalb ist für Unternehmen eine aktive Social-Media-Präsenz unverzichtbar.

Über die sozialen Netzwerke können Unternehmen mit ihren Kunden in Kontakt treten, sie von der Qualität ihrer Produkte überzeugen, ihre Online-Präsenz verstärken und bessere Ergebnisse in den Suchmaschinen erzielen. Es lohnt sich jedoch, gut vorbereitet zu sein. Täglich werden Millionen Inhalte veröffentlicht. Ohne klare Strategie geht ein Beitrag schnell unter.

Die passende Plattform wählen

Welches Netzwerk am besten geeignet ist, hängt stark vom Nutzungsverhalten der Zielgruppe ab. Unternehmen sollten wissen, wie und warum bestimmte Plattformen verwendet werden, und ihren Kommunikationsstil entsprechend anpassen. Während LinkedIn eher für sachliche, berufliche Inhalte genutzt wird, bevorzugt das Publikum auf Facebook, Instagram, Snapchat oder TikTok unterhaltsame und lockere Beiträge. Hier ein Überblick über die wichtigsten Netzwerke und geeignete Inhalte:

  • Facebook: Das weltweit am häufigsten genutzte soziale Netzwerk. Besonders gut funktionieren Beiträge mit kurzen Texten und eingebetteten Videos, die direkt im Newsfeed abgespielt werden, sowie Artikel, die ohne Weiterleitung lesbar sind. Eine Veröffentlichungsfrequenz von drei bis fünf Beiträgen pro Woche ist sinnvoll.
  • Instagram: Ein visuell geprägtes Netzwerk mit intuitiver Bedienung. Ideal für Fotos und kurze Videos ohne starke Nachbearbeitung. Beliebt sind auch Stories, die interaktiv und vergänglich sind. Für mehr Sichtbarkeit helfen Hashtags (#) und Markierungen (@). Empfohlen werden ein bis zwei Beiträge pro Tag oder drei bis fünf pro Woche.
  • Tiktok: Diese Plattform ist für Unternehmen, die jüngere Zielgruppen ansprechen möchten, fast unverzichtbar. Sie bietet einfache Möglichkeiten, kurze und kreative Videos zu erstellen. Besonders geschätzt werden Originalität, Humor und Inhalte, die aktuelle Trends aufgreifen. Auch hier ist die Nutzung von Hashtags (#) und Markierungen (@) wichtig. Um relevant zu bleiben, sollte man laufend beobachten, welche Trends aktuell sind, und diese kreativ in eigene Inhalte einbinden. Die Sichtbarkeit steigt mit einer hohen Veröffentlichungsfrequenz von 1 bis 4 Beiträgen pro Tag.
  • Snapchat: Dieses Netzwerk wird vor allem von Jugendlichen genutzt und zeichnet sich durch spontane, vergängliche Inhalte wie Snaps oder Stories aus. Der Ton sollte einfach, humorvoll und locker sein. Es empfiehlt sich, bestimmte Tage für die Veröffentlichung festzulegen.
  • LinkedIn: Die Plattform für Geschäftskontakte und B2B-Kommunikation. Unternehmen können auf dieser Plattform ihre Arbeitgebermarke stärken und gezielt Fachkräfte ansprechen. LinkedIn eignet sich besonders gut für Inhalte, die das Unternehmen selbst betreffen, etwa Fachbeiträge, Partnerschaften oder Einblicke hinter die Kulissen. Eine Veröffentlichungsfrequenz von drei bis fünf Beiträgen pro Woche ist ideal. Dabei gilt: Die Relevanz der Inhalte ist wichtiger als die Anzahl der Follower. Beiträge sollten deshalb sorgfältig auf die Zielgruppe abgestimmt und qualitativ hochwertig sein.

Den Prozess optimieren

Eine aktive Präsenz in den sozialen Netzwerken ist sehr zeitraubend und bindet Ressourcen. Deshalb lohnt es sich, den Prozess anhand einiger Grundregeln effizient zu gestalten:

  • Die Ziele müssen klar sein. Will ein Unternehmen sich als Spezialist auf seinem Gebiet bekannt machen? Möchte es neue Kunden gewinnen? Oder möchte es über seine E-Commerce-Plattform den Umsatz steigern?
  • Der Name muss einfach zu merken sein. Idealerweise sollte der Firmenname gewählt werden. Wenn dieser jedoch zu lang ist, kann eine abgekürzte Form benutzt werden. Diese Kurzform muss dem Firmennamen ähneln. Beispiel: Der Name des X-Kontos der New York Times ist @nytimes.
  • Übersichtliche und attraktive Präsentation. In den sozialen Netzwerken müssen sich Unternehmen in wenigen Worten vorstellen. Diese Präsentation muss lebendig sein, den Kunden neugierig machen und ihm eine Vorstellung von den Produkten des Unternehmens vermitteln.
  • Erstellen einer Website. Die sozialen Netzwerke müssen auf eine Website verweisen, auf der die Kunden weitere Informationen zum Unternehmen erhalten und eventuell seine Produkte kaufen können.

Ein Unternehmen sollte ausserdem regelmässig prüfen, wie sich seine Aktivitäten in den sozialen Netzwerken auswirken. Die meisten Netzwerke bieten dafür integrierte Analysetools, etwa zur Reichweite einer Facebook- oder Instagram-Seite. Eine strukturierte Strategie lässt sich gut mit der sogenannten SMART-Methode entwickeln. Dabei werden Ziele definiert, die:

  • Spezifisch sind: klar und eindeutig formuliert
  • Messbar sind: mit konkreten Zahlen überprüfbar
  • Attraktiv sind: herausfordernd und motivierend
  • Realistisch sind: mit vorhandenen Ressourcen erreichbar
  • Terminiert sind: mit einem klaren Zeitrahmen

Beispiel: Ein Unternehmen möchte auf Facebook regelmässig Einblicke hinter die Kulissen geben und veröffentlicht dafür drei Teamfotos pro Woche. Das Ziel: mindestens 20 „Gefällt mir“ pro Beitrag. Die Erfolgskontrolle erfolgt durch regelmässiges Auswerten der Reaktionen.

Gut zu wissen

Es gibt drei Möglichkeiten, sich in den sozialen Netzwerken zu betätigen:

  • Inhalte veröffentlichen. Teilen Sie interessante, von Ihrem Unternehmen generierte Informationen wie Artikel oder Videos mit anderen.
  • Inhalte anderer wiedergeben. Durch die Wiedergabe von Artikeln oder Videos anderer Nutzer kann sich ein Unternehmen als Spezialist eines bestimmten Gebiets profilieren.
  • Kontakte pflegen. Danken Sie den Kunden, die Ihre Produkte schätzen, und beantworten Sie die Fragen der Nutzer.

Darüber hinaus lassen sich Inhalte in sozialen Netzwerken grob in drei Kategorien einteilen.

  • Produkt- oder dienstleistungsbezogene Inhalte: Dazu gehören Ankündigungen von Neuheiten, Kundenfeedback, exklusive Aktionen, Umfragen zur Nutzung eines Produkts oder einer Dienstleistung und ähnliche Beiträge.
  • Unternehmensbezogene Inhalte: Hierunter fallen Informationen über interne oder externe Ereignisse, Einblicke hinter die Kulissen, Pressemitteilungen oder Partnerschaften.
  • Allgemeine Inhalte mit Bezug zur Branche oder zum Kontext: Das können beispielsweise Beiträge mit aktuellem Bezug oder saisonale Inhalte zu bestimmten Anlässen sein, wie Weihnachten oder Ostern.

Unabhängig von der Art des Inhalts gilt es, folgende Punkte zu beachten:

  • Der Ton muss zur Zielgruppe passen. Für ein junges Publikum eignen sich kurze Sätze, Emojis und visuelle Elemente. Auch der Kontext spielt eine Rolle: Ernährungstipps für Patientinnen und Patienten sollten anders formuliert sein als für sportlich aktive Menschen.
  • Exklusivität ist ein Vorteil. Exklusive Inhalte fördern die Bindung der Community. Ein Unternehmen kann beispielsweise auf einem bestimmten Kanal spezielle Angebote oder Rabattcodes veröffentlichen - etwa ein exklusiver Aktionscode auf Instagram.
  • Visuelle Formate nutzen. Bilder und Videos ziehen Aufmerksamkeit auf sich, vermitteln Emotionen, erzählen Geschichten und lassen sich leicht teilen. Die Formate sollten auf die jeweilige Plattform abgestimmt sein, z.B. quadratisch für Instagram oder im Querformat für Facebook.

Ebenso wichtig ist es, die eigene Online-Reputation zu pflegen. Soziale Netzwerke prägen das Bild eines Unternehmens im Internet. Deshalb darf das Publikum keinesfalls vernachlässigt werden. Einer der grössten Fehler ist es, nicht auf Personen zu reagieren, die sich, positiv oder negativ, mit dem Unternehmen beschäftigen. Bei Missverständnissen oder negativen Kommentaren ist ein offener, ehrlicher Umgang entscheidend. Fehler einzugestehen und nicht anderen die Schuld zu geben, wird meist mit Respekt belohnt und stärkt die Glaubwürdigkeit.

Quellen: Marrone R.; Gallic C.; Le grand livre du marketing digital, 2018; Hiam, A., Heilbrunn B. "Le Marketing pour les Nuls", John Wiley & Sons, Inc, 2021



Informationen

Letzte Änderung 13.05.2025

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