
(16.07.2025) Die Schweizer KMU waren im Juni 2025 etwas besser aufgestellt als noch im Mai. Der Index Raiffeisen KMU PMI stieg um 1,9 auf 52,4 Punkte. Es treten jedoch Unterschiede zwischen dem inländischen und dem internationalen Markt zutage: Die Auftragsbestände der Exportfirmen stagnieren.
Die offiziellen Zahlen zum Aussenhandel zeigen, dass sich die Exporte vieler Wirtschaftszweige im April und Mai 2025 verringert haben. Es wird besonders auf die schwache deutsche Nachfrage nach Industrieprodukten hingewiesen.
Knapp drei Viertel der befragten exportierenden KMU erwarten, dass die Aufträge aus der grössten europäischen Volkswirtschaft moderat bleiben oder im zweiten Halbjahr noch weiter zurückgehen werden. Zwischen Januar und Juni 2025 gaben nur 12% der Befragten einen Anstieg der Aufträge aus Deutschland an, während mehr als die Hälfte eine Abnahme meldete.
Die Exporteure fürchten zudem die Unberechenbarkeit der amerikanischen Politik hinsichtlich möglicher Zölle in Höhe von 31%, die gegenüber der Schweiz verhängt werden könnten. Der Raiffeisen KMU PMI deckt einen Mangel an erkennbaren Fortschritten bei diesem Thema auf, während die Frist für die Aussetzung dieser Zölle am 9. Juli hätte ablaufen sollen. Gegenüber der Europäischen Union wurden Zölle in Höhe von 30% verhängt, die Schweiz wartet jedoch noch auf eine Entscheidung der USA.
Angesichts dieses düsteren Bilds sind die Arbeitgeber beim Thema Neueinstellungen zögerlich. Die Beschäftigungskomponente bleibt im Juni stabil (48,9 / +0,1 Punkte), verharrt aber unter der Wachstumsschwelle (bei 50 Punkten).
Auf dem Binnenmarkt scheint sich die Situation jedoch zu verbessern. Die Subkomponente "Auftragsbestand" kletterte um 0,9 Punkte auf 54,1 Punkte nach oben. Die Produktion erreichte wieder ein zufriedenstellendes Niveau (53,6), nachdem sie sich im Mai verringert hatte (51,5).
Letzte Änderung 16.07.2025