SIX hat in Abstimmung mit den Gremien des Finanzplatzes Schweiz entschieden, die bestehenden Lastschriftverfahren LSV+/BDD per 30. September 2028 einzustellen. Dies betrifft alle Marktteilnehmer, die in der Schweiz an LSV+/BDD teilnehmen.
Gründe für die Einstellung von LSV+/BDD
LSV+/BDD, eingeführt 2005, entsprechen nicht vollständig dem ISO-20022-Standard. Eine Harmonisierung der Zahlungsstandards ist jedoch essenziell für einen effizienten Zahlungsverkehr. Notwendige Investitionen in Technologie und Infrastruktur wären kostenintensiv für Rechnungssteller, Softwarepartner, Finanzinstitute und SIX als Betreiberin der Lastschriftinfrastruktur. Zudem sind physische Unterschriften veraltet, und rückläufige Transaktionen zeigen, dass alternative Zahlungsmethoden bevorzugt werden.
Zeitplan für die Einstellung
Konkret bedeutet die Einstellung, dass LSV+/BDD-Einzüge nur noch bis zum 30. September 2028 möglich sind. Dieses Enddatum wurde bewusst gewählt, um den Finanzinstituten, Rechnungsstellern und Softwarepartnern genügend Vorlaufzeit für die Umstellung auf alternative Lösungen zu geben.
Alternative Zahlungsmöglichkeiten
Für die Zeit nach der Einstellung von LSV+/BDD stehen etablierte Formate zur Verfügung wie beispielsweise eBill, die QR-Rechnung, der Dauerauftrag oder der Einzelzahlungsauftrag. Insbesondere die digitalen Alternativen bieten sowohl für Rechnungssteller als auch für deren Kunden klare Mehrwerte gegenüber LSV+/BDD, wie z.B. einfachere Aufschalt- und Verwaltungsprozesse sowie eine höhere Transparenz hinsichtlich erfolgreicher oder abgelehnter Freigabe bzw. Zahlungsausführung. Analoge Kunden, die weder eBill noch Onlinebanking nutzen, können Forderungen beispielsweise mittels einer QR-Rechnung erhalten – je nach individuellem Angebot jedes einzelnen Finanzinstituts.
Mitte 2025 lanciert SIX zudem mit eBill Direct Debit ein neues digitales Einzugsverfahren. Dieses dient dazu, wiederkehrende Forderungen automatisiert einzuziehen. Die dafür notwendigen Belastungsermächtigungen können bequem in eBill eingesehen und verwaltet werden. eBill Direct Debit ist für digitale Kunden konzipiert. SIX bietet aber auch eine Lösung an, um eBill Direct Debit für die Nutzung durch analoge Rechnungsempfänger zu erweitern. Eine solche Erweiterung müsste jedoch vom jeweiligen Finanzinstitut des analogen Rechnungsempfängers unterstützt werden. Verschiedene Finanzinstitute evaluieren diesbezüglich zurzeit die zukünftigen Kundenbedürfnisse. Weitere Informationen zu eBill Direct Debit finden Sie hier.
Handlungsbedarf für Rechnungssteller
Rechnungsstellern wird empfohlen, frühzeitig zu entscheiden, welches Format sie künftig für die Rechnungsstellung nutzen wollen und entsprechende Abstimmungen mit ihrem Finanzinstitut und Softwarepartner einzuleiten. Damit stellen sie einen reibungslosen Übergang zu alternativen Zahlungsformaten sicher.
Die Digitalisierung des Schweizer Zahlungsverkehrs
Der Schweizer Finanzplatz hat den Zahlungsverkehr auf den ISO-20022-Standard harmonisiert, um Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Die QR-Rechnung ersetzte die Einzahlungsscheine, und eBill ermöglicht nahtlose digitale Zahlungen. Die Einstellung veralteter Verfahren wie LSV+/BDD ist nun die logische Konsequenz.
Ab 2025 führt SIX mit eBill Direct Debit ein digitales Einzugsverfahren ein, das Prozesse effizienter gestaltet und Medienbrüche beseitigt. Dies stärkt die Wirtschaft und bringt Vorteile für alle Marktteilnehmer. Analoge Zahlungsmöglichkeiten bleiben jedoch erhalten.
Für weitere Informationen oder Fragen wenden sich Rechnungssteller an ihr Finanzinstitut und ihren Softwarepartner.
Autor: SIX