Maschinenindustrie: Gute Leistungen, durchwachsene Aussichten

Ein Metallarbeiter bearbeitet dünne Metallrohre.

(15.03.2023) Die Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (MEM-Industrie) und die verwandten Technologiezweige schlagen sich besser als gedacht. Laut dem Dachverband Swissmem stiegen die Umsätze der Industrie 2022 um 9,4%, obwohl es im 3. Quartal zu einem Einbruch bei den internationalen Aufträgen gekommen war.

Im vierten Quartal 2022 verzeichneten die Schweizer MEM-Industrie und ihre verwandten Technologien (Robotik, industrielle ICT usw.) zum siebten Mal in Folge einen Umsatzanstieg (+8,8% gegenüber dem Vorjahresquartal). Diese positive Entwicklung erstreckt sich gleichermassen auf Grossunternehmen und KMU.

Während die Auftragseingänge des Sektors gegenüber 2021 um 2,4% zulegten, beliefen sich die Exporte auf CHF 72,3 Milliarden, was einer Zunahme um 5,6% entspricht. Die Warenlieferungen nach Asien (+11,7%) und in die USA (+7,9%) entwickelten sich besonders dynamisch. Darüber hinaus verzeichneten alle Warengruppen, also Metallindustrie (+8,5%), Elektrotechnik/Elektronik (+7,4%) und Maschinenbau (+5,4%), im 2022 ein Wachstum von über 5%.

Diese guten Ergebnisse, die trotz des harten Gegenwindes (Inflation, restriktive Geldpolitik, Krieg in der Ukraine) erzielt wurden, sind auf die zunehmende Entspannung bei den Lieferketten zurückzuführen. Die Konjunktur bleibt jedoch insofern getrübt, als die Zentralbanken in der Schweiz und im Ausland ihre Leitzinsen anheben dürften, wodurch sich die Wirtschaftstätigkeit abkühlen würde. Laut einer aktuellen Umfrage von Swissmem rechnen mehr als ein Viertel der Befragten (28%) in diesem Jahr mit einem Auftragsrückgang, während 39% hierbei keine Veränderung erwarten.

Zudem ist der Dachverband angesichts politischer Spannungen, die den Protektionismus begünstigen, besorgt über den erschwerten Zugang zu den internationalen Märkten. Swissmem fordert den Bund daher dazu auf, das Freihandelsabkommen mit dem Mercosur (Argentinien, Brasilien, Paraguay, Uruguay) abzuschliessen und die Gespräche über neue bilaterale Beziehungen mit der Europäischen Union, dem wichtigsten Handelspartner des Sektors, wieder aufzunehmen.


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Letzte Änderung 15.03.2023

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