(22.01.2020) Die Wirtschaftslage der Eurozone dürfte sich in diesem Jahr verbessern. Für die ersten beiden Quartale 2020 wird ein Anstieg des Bruttoinlandprodukts (BIP) um 0,3% prognostiziert, gestützt auf die Analysen der Konjunkturforschungsstelle KOF in Zürich, dem Institut für Wirtschaftsförderung in München und dem Istituto nazionale di statistica in Rom.
Diese Vorhersage schliesst laut den Forschern der drei Zentren an eine Expansionsphase am Ende des Jahres 2019 an. Nach einem leichten BIP-Zuwachs im dritten Quartal (0,2%) ergibt sich für das vierte Quartal voraussichtlich ein Plus von 0,3%. Die gesamte Wachstumsrate für das Jahr 2019 würde dann bei 1,9% liegen, also um 0,1% über dem Wert von 2018.
Die Wirtschaft der 19 Länder, welche die einheitliche europäische Währung angenommen haben, wird hauptsächlich durch die Ausgaben im Bereich des privaten Konsums stimuliert werden. Diese Ausgaben dürften in den kommenden Monaten angesichts des robusten Arbeitsmarktes der Wachstumsmotor bleiben. Mit einer wahrscheinlich umfangreicheren Finanzpolitik für 2020 werden wohl auch die öffentlichen Ausgaben zum Anstieg beitragen.
Dagegen setzte sich in der industriellen Produktion der im ersten Quartal 2018 begonnene Rückgang fort, trotz der Stabilisierung des Subindikators des Verarbeitenden Gewerbes im vierten Quartal 2019. Die Forschungsinstitute rechnen jedoch für den Jahresbeginn mit einem Wiederaufschwung (+0,1% im ersten Quartal 2020 und +0,2% im zweiten Quartal).
Die Entspannung der Beziehungen zwischen China und den USA in ihrem Handelskonflikt sowie die abnehmenden Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Brexit sollten die ausländische Nachfrage nach Produkten aus dem Euroraum fördern. Jedoch lassen die Spannungen zwischen den USA und dem Iran starke Schwankungen bei den Energiepreisen befürchten, was für die Wirtschaft ein Dämpfer wäre.
Letzte Änderung 22.01.2020