Die Plattform We Talents bietet einen zentralen Ort für Auftragsvermittlung und Vernetzung. Es handelt sich um die erste Skills-Matchmaking-Plattform zum aktiven Vernetzen von Kompetenzen in der Schweiz.
Passende Talente für passende Jobs: Auf dem Matchmaking Marktplatz We Talents finden Einzelpersonen und Unternehmen mit Hilfe künstlicher Intelligenz ihre Auftraggebende und können ihre Talente anbieten sowie eigene Projekte und Ausschreibungen platzieren. Die Plattform wurde 2020 von Christian Klinner und Romano Strebel geschaffen, die zuvor bereits das Städte-Portal Ron Orp und die Crowdfunding Plattform crowdify.net gründeten. We Talents steht im Austausch mit netzwerkorientierten Institutionen wie Verbänden, Vereinen und Kollektiven oder auch der öffentlichen Hand. Die Plattform sensibilisiert über ihr Journal für Themen rund um New Work und Future Skills. Begleitet wird We Talents vom externen Kooperationspartner Studio MK2, ein auf Kulturprojekte spezialisiertes Unternehmen. Fosca Tóth, CEO von Studio MK2, erläutert die Aktivitäten.
Wie arbeitet Studio MK2 als externer Partner für We Talents?
Fosca Tóth: Wir arbeiten im Auftragsverhältnis für We Talents. Es ist typisch für unsere Zeit und unsere Branche, dass man projekt- und skillbasiert zusammenarbeitet und dies auch über mehrere Jahre. Studio MK2 verbindet Kultur mit Strategie. Wenn wir zum Beispiel zu Kommunikationsprojekten angefragt werden, setzen wir das nicht 1 zu 1 um, sondern schauen die Dinge aus unternehmerischer und strategischer Sicht an. Die beiden Gründer von We Talents, Romano Strebel und Christian Klinner fanden uns in ihrem Netzwerk. Sie zogen uns bei, weil wir breit abgestützt sind sowie Branding und Kommunikation angewandt und ressourcenorientiert angehen.
Kann man We Talents als Job-Plattform bezeichnen?
Tóth: Sie ist mehr als eine Job-Plattform – nämlich eine New Work Infrastruktur, die u.a. Freiheit und Selbständigkeit am Arbeitsplatz fördert. Alle können in eigenem Namen wie auch im Auftrag einer Organisation vertreten und potentielle Netzwerkpartner sein. Seit diesem Herbst ist dies mit dem neuen Community-Instrument, dem Skill-Hub, noch besser möglich. Dieses kann sowohl für Formate wie die Plattform der regionalen Standortförderung Limmatstadt AG oder Bewegungen wie We Foodies (Food Truck Community) genutzt werden, als auch zur Talentförderung und innerhalb von Unternehmen für ein besseres Verständnis der vorhandenen Kompetenzen. Studio MK2 sucht den Austausch mit potentiellen Benutzern und trägt das Feedback zurück an We Talents.
Worauf achten Sie bei der Zusammenarbeit mit We Talents besonders?
Tóth: Wir testen neue Ansätze, bevor wir sie skalieren. Wir experimentieren also mit konkreten strategischen Ansätzen und entwickeln sie entlang der gemachten Erfahrungen weiter. Damit verstehen wir die Marktmechanismen besser und verlieren nicht den Blick für die realen Bedürfnisse.
Welche Erfahrungen haben sie bei der Zusammenarbeit mit We Talents gemacht?
Tóth: Kompetenzen oder Talente sind zwar in aller Munde, dennoch fehlt oft das Bewusstsein dafür, was damit gemeint ist: Das persönliche Profil, das aus Fachkompetenzen, Themengebieten, angeeigneten Kenntnissen und charakteristischen Qualitäten besteht. We Talents vernetzt und setzt Kompetenzen und Talente aktiv ein, und dies öffnet neue Wirkungsräume. Wenn das Talent wichtiger ist als der Titel, kann sich eine Person entfalten. We Talents wurde in der Pandemie und inmitten der New Work Ära lanciert. Dies war auch die Zeit für digitale soziale Innovation. Besonders in Branchen wie der Gastronomie, in der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie sowie in der Kultur sah man deutlich, welchen hohen Stellenwert Kompetenzen in Kombination mit Digitalisierung einnehmen.
Welchen Nutzen bietet We Talents für KMU?
Tóth: Marketing und Human Resources werden gleichzeitig bedient: Für eine Firma bietet die Präsenz auf der Skill-Matchmaking Plattform ein ideales Tool, um gefunden zu werden und damit direkt an Aufträge zu kommen. Die Kompetenzen eines Unternehmens werden gefunden, auch wenn es nichts dafür unternimmt. Umgekehrt können Talente ein Unternehmen finden. Man kann sich auch mit potenziellen B2C- oder B2B-Partnern verbinden. Sichtbarkeit und Konnektivität sind gewährleistet, Akquise ein schöner Nebeneffekt. Es spielt keine Rolle, welchen Berufsstatus jemand hat, das integrierte Payrolling übernimmt den Bürokram und sorgt für korrekte Anstellungsverhältnisse.
Was würden Sie Jungunternehmenden empfehlen?
Tóth: Für ein Unternehmen ist ein niederschwelliger Zugang zum Markt essenziell. Beim Markteintritt bieten gerade Netzwerke Zugehörigkeit und Anschluss. Oft fungieren sie auch als Türöffner. Egal, ob zur Positionierung, zur Repräsentation oder für eigene Initiativen oder Zusammenarbeit – wir bewegen uns in Netzwerken. In der Schweiz kennen wir das Vereinsformat gut. Communities wie bei We Talents sind nicht unähnlich, nur agiler. Jungunternehmen, wie auch alle KMU, können sich mit einem Skill Hub eine interne Struktur auf Skill-Basis aufbauen oder eine externe, um sich zum Beispiel auch thematisch zu positionieren und eine Meinungsführerschaft aufzubauen.