Bei der Ertragswertmethode wird der Wert eines Unternehmens berechnet, indem künftige Gewinne mit einem angemessenen Kapitalisierungszinssatz auf den Bewertungsstichtag diskontiert werden.
Bei der Ertragswertmethode wird ein Unternehmen als Investition betrachtet. Das Augenmerk liegt folgerichtig einzig auf den Gewinnen, die die Gesellschaft in Zukunft erwirtschaften wird sowie auf den damit verbundenen Risiken bzw. Renditeerwartungen. Die Substanz des Betriebes wird lediglich als Medium zur Gewinnschöpfung betrachtet, der kein Eigenwert zugeschrieben wird.
Für die Berechnung des Ertragswerts werden die Gewinne des Unternehmens für die nächsten 2 bis 5 Geschäftsjahren ab Bewertungsstichtag prognostiziert. Hierbei ist wichtig, dass es sich um bereinigte Gewinne handelt. Einmaleffekte, betriebsfremde Aufwände bzw. Erträge sowie nicht-marktgerechte Inhaberlöhne sind zu korrigieren. Die bereinigten Betriebsgewinne werden anhand eines Kapitalisierungszinsfusses, der einer risikoadäquaten Renditeerwartung für dieses spezifische Unternehmen entspricht, diskontiert. Verfügt das Unternehmen über nicht-betriebliche Substanz (z.B. betriebsfremde Liegenschaften oder Überschussliquidität), wird diese separat bewertet und zum errechneten Ertragswert addiert.
Sieht man von einer detaillierten Planung der künftigen Geschäftsjahre ab, kann man eine vereinfachte Ertragswertberechnung durchführen. Hierzu wird ein nachhaltiger Betriebsgewinn geschätzt und mit dem Kapitalisierungszinsfuss diskontiert: