Lernende ausbilden

Die Ausbildung von Lernenden findet an drei Lernorten statt:

  • Lehrbetrieb: Im Lehrbetrieb erwerben die Lernenden ihre berufspraktischen Kenntnisse und Fertigkeiten. Gleichzeitig arbeiten sie im Produktionsprozess mit.
  • Berufsfachschule: Die Berufsfachschule vermittelt Allgemeinbildung sowie theoretische Grundlagen für die Berufsausübung. Zudem fördert sie die Fach-, Methoden- und Sozialkompetenz der Lernenden. 
  • Überbetriebliche Kurse: Die überbetrieblichen Kurse ergänzen die Bildung in Betrieb und Berufsfachschule. Sie vermitteln grundlegende praktische und branchenspezifische Fertigkeiten.

Was die Lernenden an den drei Lernorten lernen sollen, ist in der Bildungsverordnung des Berufs und im dazugehörenden Bildungsplan festgelegt. Viele Branchen- und Berufsverbände bieten zudem branchen- und berufsbezogene Unterlagen an. Ziel ist es, dass es zu inhaltlichen Überschneidungen zwischen den Arbeiten im Lehrbetrieb (Praxis) und dem Stoff aus den überbetrieblichen Kursen sowie aus der Berufsfachschule (Theorie) kommt. Diese Lernortkoordination ermöglicht eine Abstimmung von theoretischen und praktischen Inhalten und somit einen sinnvollen Praxistransfer.

Integration der Lernenden in das Unternehmen

Die Lernenden sind in der Regel zum ersten Mal in der Berufswelt der Erwachsenen. Deswegen ist eine gute Einführung der lernenden Person in den Lehrbetrieb wichtig und hilft mit, sie von Anfang an in das Unternehmen zu integrieren. Der erste Arbeitstag bedarf einiger Vorbereitung. Der Lehrbetrieb bereitet den Arbeitsplatz vor, stellt eine moderne Infrastruktur sicher und verfasst ein Bildungs- und Arbeitsprogramm.

Doppelrolle der Berufsbildner


Berufsbildner (früher: Lehrmeister) müssen sich bewusst sein, dass sie oft eine Doppelrolle spielen. Einerseits führen sie die lernende Person im Arbeitsalltag: im Team, beim Bearbeiten von Aufträgen und beim Erfüllen von Kundenwünschen. Andererseits fördern die Berufsbildner die Ausbildung der lernenden Person: Sie klären den vorhandenen Wissensstand, definieren Bildungsziele, planen, begleiten und kontrollieren die Lernprozesse. Es ist spannend, aber auch anspruchsvoll, die vorgegebenen Ziele und den Alltag im Betrieb unter einen Hut zu bringen.

Quelle: Handbuch betriebliche Grundbildung, SDBB Verlag



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Letzte Änderung 09.09.2024

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