Ziele und Budget sauber definieren

Eine gute Marketingkampagne beruht auf klaren Zielvorstellungen. Die Definition von Budget, Zielen und Zielvorgaben muss präzise und realistisch sein.

Wer eine Marketingkampagne aufbauen will, muss zunächst wissen, welche Ziele er erreichen möchte. Will ich 100 neue Kunden werben? Sollen die Verkaufszahlen um CHF 200'000 steigen? Nicht immer lässt sich das Ziel so genau umschreiben: Manchmal geht es darum, ein angeschlagenes Image aufzupolieren, ein neues Kundensegment zu erobern oder ein neues Produkt zu lancieren. Die Ziele können dabei in folgenden Kategorien formuliert werden:

  • Zweck des Unternehmens: Es gilt, die Merkmale festzuhalten, die zur Gründung des Unternehmens geführt haben und seine Einzigartigkeit ausmachen: Wodurch heben wir uns von der Konkurrenz ab? Was können nur wir? Bei einer Firma wie Google wäre dies: "Information organisieren und allen zugänglich machen."
  • Bestimmter Zeitraum: zum Beispiel: ein neues Produkt auf den Markt bringen.
  • Konkrete und messbare Ergebnisse: Zum Beispiel: 200 Neukunden gewinnen oder ein neues Produkt auf den Markt bringen oder die Erträge um 10% bis zum Jahresende steigern.
  • Strategie: Darunter fällt die Festlegung sämtlicher konkreten Massnahmen, die eingeleitet werden sollen, um die Zielvorgaben zu erfüllen. Zum Beispiel: Erhöhung der Präsenz in den sozialen Netzwerken, um ein breiteres Publikum ansprechen zu können. Oder: Lancierung einer Plakatkampagne als Begleitmassnahme zur Markteinführung eines neuen Produkts.

Diese verschiedenen Schritte ermöglichen es, der Kampagne eine solide Grundlage zu geben. Das für die Marketingkampagne zuständige Team kann auf dieser Auslegeordnung aufbauen und gerät nicht auf die falsche Spur. Dieser Prozess trägt dazu bei, unrealistische oder allzu ambitiöse Erwartungen aufzudecken und rechtzeitig zu revidieren. Darüber hinaus kann ein Marketingplan auf mehreren Zielen beruhen. Deshalb ist es wichtig, Prioritäten sowie sekundäre Zielsetzungen klar zu definieren.

Digitales Marketing

Die zunehmende Digitalisierung und die vergleichsweise niedrigen Kosten digitaler Marketingkampagnen machen dieses Instrument für Unternehmen unverzichtbar. Eine digitale Marketingkampagne verfolgt dabei unterschiedliche strategische Ziele - etwa eine höhere Sichtbarkeit zu erreichen, mehr Leads (siehe Glossar) zu generieren, die Bekanntheit eines Produkts zu steigern oder den Online-Verkauf anzukurbeln.

Nach Abschluss der Kampagne muss geprüft werden, ob die angestrebten Ziele erreicht wurden - insbesondere anhand von Leistungskennzahlen wie Website-Traffic, Anzahl der Aufrufe, Öffnungsraten, Anzahl der Leads oder qualifizierten Kontakte (siehe Glossar) usw.

Das Budget

Steht der Schlachtplan fest, braucht es sodann ein Budget. Es enthält zwei Variablen:

  • die Zeit, die investiert werden soll
  • das Geld, das aufgewendet wird.

Für ein sinnvolles Marketingbudget empfiehlt es sich, zu Beginn eine zurückhaltende Herangehensweise zu wählen. Zunächst sollte der Boden sondiert und eine erste Zwischenbilanz erstellt werden, um bei Bedarf rechtzeitig Anpassungen vorzunehmen. Entscheidend ist, die Ausgaben unter Kontrolle zu halten und sie auf Jahresbasis zu planen. Die Höhe des Marketingbudgets hängt von der Unternehmensgrösse und den gesetzten Zielen ab.

Für KMU kann es mitunter effizienter sein, Zeit in persönliche Gespräche oder E-Mail-Kontakt mit potenziellen Kundinnen und Kunden zu investieren, um die Wirksamkeit des Produkts zu demonstrieren, oder an Fachmessen teilzunehmen, anstatt hohe Summen in eine umfangreiche Plakatkampagne zu stecken.

Die finanzielle Komponente des Budgets hängt vom Unternehmenstyp und vom jeweiligen Umfeld ab. Auf internationaler Ebene hat eine Studie der kanadischen Entwicklungsbank (BDC) gezeigt:

  • Unternehmen im Business-to-Business-Bereich (B2B) investieren in der Regel zwischen 2 und 5 % ihres Umsatzes in Marketing.
  • Bei Business-to-Consumer-Unternehmen (B2C) liegt dieser Anteil meist zwischen 5 und 10 %.
  • Kleine Unternehmen geben im Durchschnitt etwas mehr als 30’000 kanadische Dollar (ca. CHF 18’500) pro Jahr für Marketing aus, während Unternehmen mit 20 bis 49 Mitarbeitenden etwa doppelt so viel investieren.
  • Unternehmen mit 50 oder mehr Mitarbeitenden verfügen in der Regel über ein Marketingbudget von über 100’000 kanadischen Dollar (ca. CHF 61’000).

Obwohl diese Beträge absolut variieren können, entsprechen sie prozentual in etwa den Marketingausgaben von Schweizer KMU.

Quellen: Hiam, A., Heilbrunn B. "Le Marketing pour les Nuls", John Wiley & Sons, Inc, 2021; Banque de développment du Canada (BDC), À la conquête du web, 2019; Marrone, R., Gallic, C., Le grand livre du marketing digital, 2018; Small Business Marketing Kit For Dummies, Barbara Findlay Schenck, John Wiley & Sons, Inc, 2012.



Informationen

Glossar

Lead: Ein „Lead“ bezeichnet eine Person oder ein Unternehmen, das Interesse an den Produkten oder Dienstleistungen eines Unternehmens gezeigt hat. Dieses Interesse kann sich auf unterschiedliche Weise äussern - etwa durch das Ausfüllen eines Online-Formulars, die Anmeldung zu einem Newsletter, den Download eines Whitepapers oder die Teilnahme an einem Webinar.

Prospect (qualifizierter Lead): Ein Prospect wird in der Regel als ein Lead verstanden, der in irgendeiner Weise qualifiziert wurde, d. h. er zeigt ein stärkeres Interesse oder entspricht besser den Kriterien des Unternehmens für einen potenziellen Kunden.

Letzte Änderung 19.04.2025

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