Bonitätsprüfung und Rating: Abstufungen der Banken
Die Banken haben ein komplexes Ratingsystem entwickelt, um die Bonität einer Firma einzustufen. Hier ein Überblick über die Klassifizierungen.
Mit einer simplen Einteilung in gute und schlechte Risiken geben sich die Banken schon seit Jahren nicht mehr zufrieden. Nach dem bösen Erwachen aus Immobilien- und Börsenspekulationsphasen haben die Finanzinstitute Listen mit umfangreichen Beurteilungskriterien aufgestellt, die sie immer weiter verfeinern.
Das Rating von UBS im Vergleich zu denjenigen der Ratingagenturen Standard & Poor's und Moody's:
Credit Suisse benutzt für die Schweiz ein Kundenrating mit 19 Abstufungen, welches sich ebenfalls mit den Einstufungen der Ratingagenturen Standard & Poor's und Moody's vergleichen lässt:
Bitte beachten Sie, dass es sich bei dieser Zuordnung lediglich um eine bestmögliche Annäherung handelt, da sich die Kategorien überlappen.
Die Entscheidungskriterien sind bei allen Banken ähnlich. Einfluss auf das Rating haben:
Finanzielle Faktoren
- Finanzierungspotential: Wie hoch sind die Schulden im Verhältnis zum Cashflow? Wie schnell können sie zurückbezahlt werden? Wie viel Fremdkapital kann das Unternehmen verzinsen und amortisieren?
- Produktivität und Profitabilität: In welchem Verhältnis steht der Umsatz zu den finanziellen Verpflichtungen? Wie gross ist die auf dem eingesetzten Kapital erwirtschaftete Rendite?
- Liquidität: Wie präsentieren sich die leicht verwertbaren Aktiven im Vergleich zu den kurzfristigen Bankverbindlichkeiten?
- Finanzierungsverhältnis: Wie ist das Verhältnis zwischen Eigenkapital und Fremdkapital?
Nicht finanzielle Faktoren
- Firmenleitung: Wie ist das Management organisiert? Wie sind die Aufgaben innerhalb des Managements verteilt?
- Investitionen: Wie hoch sind die nichtbetriebsnotwendigen Investitionen (z.B. Luxusautos, Designermöbel) im Vergleich zu den betrieblichen Investitionen (z.B. Computer, Maschinen)?
- Budgetplanung: Wie fundiert ist das Budget und wie gut stimmen die effektiven Ergebnisse damit überein?
- Externe Faktoren: Wie geht das Unternehmen mit externen Einflussfaktoren um (z.B. Umweltschutz, Liberalisierung, EU)?
Individuelle Faktoren
- Temporär: Ist das Unternehmen vorübergehend aussergewöhnlichen Einflüssen ausgesetzt?
- Permanent: Weist das Unternehmen ausserordentliche Strukturen auf?
Branchenfaktoren
- Konjunktur: Wie entwickelt sich das konjunkturelle Umfeld der betreffenden Branche?
Das einmal festgelegte Rating ist nicht in Stein gemeisselt. Die Banken überprüfen die Bonitätsstufe in der Regel jährlich. Mit umfassender transparenter Information kann man das Rating positiv beeinflussen. Dazu gehören:
- saubere Businesspläne mit detaillierten, nachvollziehbaren Zahlen
- die Präsentation anstehender Projekte
- die Darlegung der aktuellen und zukünftigen Unternehmensentwicklung
- die strategische Ausrichtung, mit der ein Unternehmen mittel- und langfristig am Markt erfolgreich sein will