(14.08.2024) Der Arbeitsmarkt weist seit dem Jahresbeginn 2024 Zeichen einer Abkühlung auf. Im zweiten Quartal ging die Zahl der offenen Stellen landesweit um 11% zurück, wie aus dem von Adecco und der Universität Zürich erstellten Swiss Job Market Index hervorgeht.
In den besonders stark betroffenen Bereichen schrumpfte das Stellenangebot sogar um einen Fünftel. Die Büroberufe (Sekretariatskräfte, Schalterbeamte, Sachbearbeiter) verzeichneten eine Abnahme um 20%. Bei den Hochschulberufen im Gesundheitswesen (Pflegefachkräfte, Physiotherapeuten, Ärzte) sowie in der IT (Systemadministratoren, Programmierer, Datenbankentwickler) kam es jeweils zu einem Rückgang um 19%.
Laut Marcel Keller, Leiter der Schweizer Gesellschaft der Adecco Gruppe, gibt es in der Schweiz gegenwärtig 17'000 Arbeitslose mehr als im Vorjahreszeitraum. Für die Arbeitgeber ist die Rekrutierung inzwischen leichter geworden.
In den Berufen für Fachkräfte im Bau und Ausbau (z.B. Maler, Sanitärinstallateure oder Elektriker) stieg die Zahl der Stellenangebote gegenüber dem ersten Quartal 2024 um 10% an. Die Branche bleibt jedoch unter ihrem Rekordniveau, das im zweiten Quartal 2023 verzeichnet wurde (-4%).
Die Nachfrage nach IT-Spezialisten schwächte sich weiter ab und sank auf ihren tiefsten Stand seit 2016. Dieser Rückgang lässt sich auf das Zusammenspiel zweier Faktoren zurückführen, nämlich auf die hohen Zinsen und die unsichere Wirtschaftslage. Die nötigen Investitionen in IT-Projekte sind teurer geworden. Zugleich agieren viele Unternehmen derzeit in einem wirtschaftlich schwachen Umfeld, wodurch sie zur Vorsicht neigen.
Der Swiss Job Market Index kombiniert Daten von 12 Jobportalen und 1'500 Unternehmenswebsites, wodurch sich eine repräsentative Stichprobe des Schweizer Arbeitsmarktes ergibt.
Letzte Änderung 14.08.2024