(05.10.2022) Die Aufhebung der pandemiebedingten Beschränkungen hatte auf den Online-Handel nur geringe Auswirkungen. Laut einer Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) waren zwischen Mai und August 2022 nur bei 28% der Unternehmen ein Umsatzrückgang zu beobachten.
Die Umfrage bei 625 E-Commerce-Händlern, die hauptsächlich in der Schweiz und im Nachbarland Österreich ansässig sind, kam zu dem Ergebnis, dass etwas mehr als ein Viertel von ihnen (28%) einen Rückgang der Online-Bestellungen verzeichneten. Für mehr als zwei von fünf Händlern (41%) hatte die Aufhebung der Corona-Massnahmen nahezu keine Auswirkungen auf die Online-Umsätze.
Diese beruhigende Feststellung muss jedoch relativiert werden. Die Branche sieht sich nämlich nunmehr konjunkturellen Problemen gegenüber, die sich unter anderem aus den Verzögerungen in den Lieferketten, dem Rohstoffmangel und den explodierenden Preisen für Energie und Logistik ergeben.
Für 69% der befragten Unternehmen stellen der Konkurrenzdruck auf dem Markt und der Preiskampf grosse Herausforderungen für die Branche dar. Darüber hinaus geben 64% von ihnen an, unter Lieferschwierigkeiten zu leiden, die in Verzögerungen sowie höheren Kosten für Lieferung und Import zum Ausdruck kommen. Mehr als die Hälfte der Firmen (53%) nennen auch logistische Probleme, die im Wesentlichen den hohen Treibstoffkosten geschuldet sind.
Dagegen fühlen sich die Online-Händler weniger von Problemen betroffen, die mit Betrug und Cyberkriminalität (19%), Zahlungsmitteln (20%) oder der Bearbeitung von Bestellungen (24%) zusammenhängen.
Die Studie nahm auch die Erfolgsfaktoren für den Online-Handel unter die Lupe. Es scheint, dass die Qualität (74%) und Exklusivität (52%) der angebotenen Produkte und Dienstleistungen weiterhin entscheidend sind. Im Vergleich dazu spielen die Nachhaltigkeit der Produkte bzw. des Unternehmens (28%) oder die Regionalität der Produkte und Dienstleistungen (23%) eine deutlich geringere Rolle.
Letzte Änderung 05.10.2022
