Schweizer BIP 2020: historische Rezession

Eine Person muss ihr Unternehmen verlassen und ihre Sachen packen.

(09.09.2020) Die Schweizer Wirtschaft bleibt nicht von der COVID-19-Pandemie verschont. Die Konjunkturforschungsstelle (KOF) nimmt an ihren Prognosen für das Schweizer BIP-Wachstum 2020, das sie mit einem Minus um 4,7% beziffert hatte, keine Änderungen vor. Dennoch scheint die Schweiz vor einer milderen Rezession zu stehen als der Rest der Welt.

Die Schweiz befindet sich mitten in der schlimmsten Rezession der letzten 45 Jahre, wie der schwindelerregende Sturz des Bruttoinlandprodukts im zweiten Quartal (-8,2%) erkennen lässt. Im dritten Quartal dürfte das Land wieder an das Wachstum der Wertschöpfung anknüpfen, doch vor 2022 wird das Niveau von 2019 voraussichtlich nicht wieder erreicht werden. Die KOF geht für 2020 von einem Rückgang des BIP um 4,9% aus und erwartet für 2021 ein Plus von 3,7%.

Der Arbeitsmarkt befindet sich derzeit in einem Zustand der Unterauslastung. Durch die Nutzung von Kurzarbeit ist die Zahl der offenen Stellen geringer. Die Situation könnte sich weiter verschlechtern und allfällige Betriebsschliessungen und Massenentlassungen nach sich ziehen. Folglich wird der Höhepunkt der Arbeitslosigkeit voraussichtlich nicht vor Beginn des Jahres 2021 überschritten sein.

Das Gespenst einer zweiten Infektionswelle und eines erneuten Lockdowns schwebt über der Schweizer Wirtschaft. In einem solchen Fall könnte der BIP-Rückgang sehr viel heftiger ausfallen als 2020 und bis zu 6% betragen. Während die meisten Wirtschaftszweige aktuell Zeichen der Erholung erkennen lassen, würde eine solche Situation das Land in eine noch tiefere Krise stürzen.


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Letzte Änderung 09.09.2020

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