(18.12.2019) Die von den wichtigsten Gesamtarbeitsverträgen (GAV) abgedeckten Löhne sind 2019 gestiegen. Laut der Erhebung des Bundesamtes für Statistik (BFS) legten die Effektivlöhne durchschnittlich um 1,1% zu und die Mindestlöhne um 0,8%.
Im sekundären und im tertiären Sektor fielen die Erhöhungen der Effektivlöhne mit 1,2% respektive 1,1% sehr ähnlich aus. Bei den Mindestlöhnen waren dagegen grössere Unterschiede zu beobachten: Im tertiären Sektor stiegen sie um durchschnittlich 1% und damit stärker als im sekundären Sektor, der im selben Zeitraum nur ein Plus von 0,7% verzeichnete.
Der Anstieg der Effektivlöhne, also der Jahresbruttovergütung, teilt sich zu gleichen Teilen auf individuelle (+0,6%) und kollektive (+0,5%) Anpassungen auf. Berücksichtigt man die gestiegenen Lebenshaltungskosten, so dürften die Reallöhne 2019 um 0,6% steigen.
Einige Wirtschaftsabschnitte passten ihre Mindestlöhne stärker an als andere: Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (+1,2%), Baugewerbe (+0,9%), Information und Kommunikation (+0,8%), Handel, Instandhaltung und Reparatur von Motorfahrzeugen (+0,7%), Transport und Lagerei (+0,6%) und Verarbeitendes Gewerbe (+0,5%). Für die anderen fünf Abschnitte wird für 2019 keine Veränderung registriert.
Diese Ergebnisse sind aus einer Abstimmung zwischen den unterzeichnenden Sozialpartnern der wichtigsten GAV des Landes hervorgegangen, also Verträgen mit mindestens 1‘500 unterstellten Personen. In der Schweiz werden die Effektivlöhne von mehr als 610‘000 Beschäftigten durch Branchenvereinbarungen geregelt und mehr als 1,4 Millionen sind GAV unterstellt, die Mindestlöhne betreffen.
Letzte Änderung 18.12.2019