(24.04.19) Trotz der Verlangsamung des Wachstums in Europa bleiben die exportierenden Schweizer KMU optimistisch. Für das zweite Quartal rechnen 47% von ihnen mit einem Anstieg ihrer ausländischen Umsätze, wie aus den jüngsten Schätzungen von Switzerland Global Enterprise (S-GE) und der Credit Suisse hervorgeht.
Dieses Ergebnis bedeutet jedoch einen Rückgang um 9 Punkte gegenüber dem ersten Quartal. Für denselben Zeitraum stieg die Zahl der Unternehmen, die mit einem Rückgang ihrer Exporte rechnen leicht von 12 auf 15% an. 38% von ihnen gehen davon aus, dass ihre Umsätze ausserhalb der Schweiz zwischen April und Juni stagnieren werden.
Wie schon in den beiden Vorquartalen bleibt Deutschland der attraktivste Markt: 81% der 200 befragten KMU planen, in den kommenden sechs Monaten ihre Waren und Dienstleistungen dorthin zu exportieren. Auf den nächsten Plätzen folgen Frankreich (63%), die USA (60%), Österreich (55%), Italien und China (je 50%). 14% der KMU, die an der Befragung teilnahmen, wollen ihren Markt zudem auf Indien ausweiten und 11% auf Japan oder die Vereinigten Arabischen Emirate.
Die Schweizer Qualität wird von den Kunden dieser Unternehmen sehr geschätzt und mehr als ein Drittel von ihnen sei sogar bereit, für diese Qualität auch mehr zu bezahlen. Dieser Faktor ist für 55% der KMU ein Verkaufsargument auf dem internationalen Markt. Die wirtschaftliche und politische Stabilität sowie die Qualität der Infrastruktur sind weitere Pluspunkte.
Die Erhebung von S-GE wird gemeinsam mit dem Exportbarometer der Credit Suisse veröffentlicht. Dieser Index, der die ausländische Nachfrage nach Schweizer Produkten abbildet, liegt bei 0,6 Punkten und damit um 0,4 Punkte unter dem Wert des ersten Quartals. Er bleibt jedoch immer noch oberhalb der Wachstumsschwelle, was auf insgesamt positive Perspektiven für dieses Jahr hindeutet. Aus Sicht der Autoren der Umfrage bestätigt die aktuelle Situation eher eine Rückkehr zu einer gewissen Normalität nach dem Rekordjahr 2018.
Letzte Änderung 24.04.2019
