Mezzanine-Finanzierung: Mezzanine-Kapital für KMU

Als Ergänzung zum traditionellen Bankkredit können für KMUs alternative Finanzierungsarten interessant sein.

Ist eine grössere Finanzierung erforderlich (Beträge über CHF 2 Millionen, z.B. bei einem Management-Buyout, einer Expansion oder Restrukturierung), so bieten sich sogenannte Mezzanine-Finanzierungen an.

Sie bilden eine Mischform aus Fremd- und Eigenkapital/Risikokapital. Rechtlich wird Mezzanine-Kapital als Fremdkapital behandelt; die Zinsen lassen sich also steuerlich abziehen. Mezzanine-Kapital wird gegenüber den Fremdkapitalgebern nachrangig und gegenüber dem reinen Eigenkapital vorrangig behandelt.

Der Ausdruck Mezzanine stammt aus der amerikanischen Architektur und bedeutet so viel wie Zwischengeschoss/Hochparterre. Der Begriff ist durchaus zutreffend, denn über Mezzanine engagieren sich Banken über das sonst übliche Mass an Krediten hinaus und lassen sich das höhere Risiko dafür mit einer Beteiligung am Erfolg des Unternehmens abgelten.

Die Konditionen für solche Ausleihungen, die von Banken, Investmentgesellschaften und auch Privaten angeboten werden, sind sehr verschieden. Typischerweise kommt für den Kapitalgeber zum Kreditzins noch eine Beteiligung an der Steigerung des Unternehmenswertes hinzu (ein so genannter "Equity Kicker"), beispielsweise eine Aktienoption (Warrant-Komponente).

Von praktischer Bedeutung sind folgende Grundarten, die auch kombiniert werden können:

  • Darlehen, die über eine feste Grundverzinsung und eine erfolgsabhängige Komponente, wie zum Beispiel einen Anteil am Cashflow oder Umsatz, verfügen (Partiarische Darlehen).
  • Darlehen, die unter bestimmten Voraussetzungen und Bedingungen in eine Beteiligung am Unternehmen gewandelt werden können (Wandel- und Optionsdarlehen).

Das höhere Risiko rechtfertigt sich für den Kapitalgeber durch die angestrebte höhere Rendite (zwischen 12 und 20% jährlich). Mezzanine-Darlehen bieten in der Schweiz u.a. UBS, Credit Suisse und die Zürcher Kantonalbank an. Auf internationaler Ebene, in Europa v.a. in Grossbritannien und Deutschland, gibt es darauf spezialisierte Fonds und Gesellschaften.



Informationen

Letzte Änderung 05.05.2021

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