Umweltfolgen einschätzen und Prioritäten setzen

Eine Festlegung der Prioritäten hilft dabei, die Effekte der Umstellung auf eine nachhaltige Produktion schneller sichtbar zu machen und effizienter vorzugehen.

Wenn man sich auf die in dieser Rubrik vorgestellten Indikatoren stützt und den gesamten Weg des Produktes innerhalb des KMU verfolgt, wird ersichtlich, in welchen Bereichen Verbesserungen möglich sind.

Eine Übersichtstabelle kann dabei helfen, diese Bereiche ausfindig zu machen. Sie muss die Ursachen für Umweltprobleme enthalten und für jede von ihnen erläutern, wie die einzelnen Folgen für das Ökosystem aussehen, was das für die beteiligten Akteure bedeutet (positiv und negativ) und wo Verbesserungspotenziale liegen.

Hier ein fiktives Beispiel für eine solche Tabelle:

Ursache des Problems Art der Umweltauswirkung und Belange anderer
Akteure (+/-)
Verbesserungspotenzial und Kosten/Nutzen Zusätzliche Informationen vorhanden oder erforderlich
Inputfaktoren
Verwendung gefährlicher Stoffe Die Verwendung bestimmter Stoffe ist gesetzlich beschränkt oder gesundheits- bzw. umweltschädlich In der Öffentlichkeit steigt das Bewusstsein für diese Problematik. Austausch durch weniger schädliche Alternativen. Suche nach potenziellen Lieferanten und Erstellung einer Kosten/Nutzen-Analyse.
Herstellungsverfahren
Fehlende Überwachung der Energieeffizienz und der Wärmeverluste Eine schlechte Energieeffizienz und Wärmeverluste bedeuten Energie- und Geldverschwendung. Ein Basis-Monitoring kann dabei helfen, die Leistungen zu überprüfen und Verbesserungsmöglichkeiten zu finden. Suche nach möglichen Lösungen für ein Energie-Monitoring und Ideen, wie das Personal informiert und einbezogen werden kann.
Produkte
Die Verpackung der Produkte enthält viel Plastik Die momentan verwendete Verpackung ist schwer zu recyceln. Immer mehr Kunden beschweren sich darüber. Prüfen, ob für die Verpackung Recyclingpappe verwendet werden kann. Prüfen von Verpackungsmöglichkeiten und ihren Folgen für das Markenimage.
Quelle: OECD-Handbuch zum Thema nachhaltige Produktion

Vorrangige Bereiche finden

Es reicht nicht, die Bereiche auszumachen, in denen Verbesserungen hinsichtlich der Umweltauswirkungen vorgenommen werden können. Es geht darum, die Informationen nach Prioritäten zu ordnen und zu entscheiden, wo der dringendste Handlungsbedarf besteht. Hier einige Beispiele für Schwerpunkte, die es zu identifizieren gilt:

  • Schnelle Erfolge. Bereiche, in denen in kurzer Zeit positive Effekte erzielt werden können. Ein Beispiel hierfür sind Energiesparmassnahmen.
  • Brisante Themen. Bereiche, zu denen es bereits Diskussionen gab, z. B. Ärger in der Bevölkerung aufgrund der Emissionen der Fabrik.
  • Strategische Notwendigkeit. Massnahmen, die für das Unternehmen von grundlegender Bedeutung sind, z. B. die Reaktion auf eine spezifische Nachfrage von Kunden nach Produkten, die gewissen Produktionsstandards entsprechen.

Einsteiger haben die Möglichkeit, sich auf die Ziele zu konzentrieren, die sofortige Erfolge bringen. In einem zweiten Durchgang können sie dann längerfristig angelegte Projekte starten.

Ordnen der Problemfelder nach ihrer Priorität

Hoch:

  • Die Entscheidung zahlt sich durch eine deutliche Verbesserung für die Umwelt aus und wird in den Augen der beteiligten Akteure als sehr wichtig angesehen.
  • Das Unternehmen profitiert durch neue Geschäftsgelegenheiten und einen besseren Ruf.

Mittel:

  • Die Massnahme führt zu mässigen Verbesserungen für die Umwelt und ist für einige der beteiligten Akteure von Interesse.
  • Es ist gut möglich, dass sich für das Unternehmen sinnvolle Geschäftsgelegenheiten ergeben und sich sein Ruf verbessert.

Niedrig:

  • Die Massnahme hat eher geringe Verbesserungen für die Umwelt zur Folge und ist für die beteiligten Akteure nur mässig von Interesse.
  • Sie kann einige Geschäftsgelegenheiten und eine leichte Verbesserung des Rufs nach sich ziehen.


Informationen

Letzte Änderung 07.10.2022

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