Nachhaltigkeitsoptimierung als fortlaufender Prozess

Indem Unternehmen ihre Ökobilanz öffentlich machen oder sich nach internationalen Standards zertifizieren lassen, können sie beim Thema Nachhaltigkeit noch einige Schritte weiter gehen.

Unternehmen, die bereits mit der nachhaltigen Produktion vertraut sind, haben die Möglichkeit, ihre Kenntnisse zu erweitern und mit zusätzlichen Aktionen von den ergriffenen Massnahmen zu profitieren.

Weitere Schritte zu noch mehr Nachhaltigkeit

Mit den Schritten, die im OECD-Handbuch beschrieben werden, sind die Möglichkeiten zur Verbesserung der Nachhaltigkeit noch nicht erschöpft. Es gibt weitere Optionen, mit denen man seine Ökobilanz optimieren kann:

  • Entwicklung weiterer Indikatoren. Die 18 hier vorgestellten Indikatoren decken nicht den gesamten Tätigkeitsbereich eines Unternehmens ab. Daher ist es notwendig, seine Prioritäten regelmässig neu zu definieren, um zu klären, wo die Bedürfnisse des Unternehmens liegen und welches Werkzeug benötigt wird, um diesen zu entsprechen.

    Die Norm ISO (Internationale Organisation für Normung) 14031 2021 enthält allgemeine Hinweise für die Planung und Umsetzung von Verfahren zur Bewertung der Ökobilanz und für die Ermittlung und Auswahl von Nachhaltigkeitsindikatoren:
  • Betrachtung der gesamten Lebensdauer der Produkte. Es gibt verschiedene Methoden, die den gesamten Lebenszyklus der Produkte von der Herstellung bis zur Entsorgung unter die Lupe nehmen. Auch wenn diese Methoden hinsichtlich der Analyse und Berechnung der Daten sehr technisch sind, erleichtern sie die Entwicklung nachhaltiger, wirtschaftlicher und hochwertiger Produkte von einem frühen Stadium an. Die bekannteste Methode ist die Lebenszyklusanalyse (LCA) nach der internationalen Norm ISO 14040ILCD-Handbuch der Europäischen Kommission.
  • Verwendung externer Nachhaltigkeitsstandards. Manche Ökosiegel dienen der Etablierung klar definierter Nachhaltigkeitsstandards in Bezug auf verschiedene Umweltaspekte. In der Regel werden sie von Staaten, der Industrie oder von NGOs konzipiert. Wer diese Standards einhält und sich zertifizieren lässt, erhöht damit das Vertrauen der Kunden in das Unternehmen. Die Normenreihe ISO 14020 liefert Informationen, wie man diese Siegel erhält und in der Kommunikation nach aussen nutzen kann:

Stärkung der Verknüpfung zwischen Management und Nachhaltigkeit

Von den Herausforderungen im Bereich Umwelt und Gesellschaft sind verschiedene Funktionen innerhalb des Managements eines Unternehmens betroffen. Wer darauf vorbereitet ist, diese Themen anzugehen, kann die Risiken mindern und seine Bilanz verbessern. Für die Formulierung einer eigenen Umweltstrategie gibt es zahlreiche Möglichkeiten:

  • Leistungen systematisch managen und verbessern. Die Einführung eines Umweltmanagementsystems ermöglicht eine umfassende Herangehensweise, die die Organisationsstruktur, die Planung und die für die Entwicklung benötigten Ressourcen sowie die Umsetzung und konsequente Fortführung der Nachhaltigkeitspolitik einbezieht. Den Referenzrahmen bieten die Norm ISO 14001 und das Eco-Management and Audit Scheme (EMAS) der Europäischen Union:
  • Gesellschaftliche und wirtschaftliche Auswirkungen einbeziehen. Die Ökobilanz eines Unternehmens steht in direktem Zusammenhang mit gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Aspekten. Dabei kann es z. B. um die Qualität der Arbeit, Menschenrechte, Ethik, Korruptionsbekämpfung oder Kundenzufriedenheit gehen. Die wirtschaftliche Dimension kann auf die Schaffung von Arbeitsplätzen und das Zahlen von Steuern ausgeweitet werden. Zwar entstehen einheitliche Standards nur zögerlich, doch es gibt bereits einige Vorreiter wie die Norm ISO 26000 für soziale Verantwortung, die OECD-Leitlinien für multinationale Unternehmen und das Handbuch des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) zum Thema Produktlebenszyklus.
  • Eine umfassende Nachhaltigkeitsstrategie anstreben. Die grossen Nachhaltigkeitsthemen können sich auf die Märkte, auf denen ein Unternehmen präsent ist, das Wettbewerbsumfeld, die geltenden Bestimmungen oder auch die Erwartungen der Konsumenten auswirken. Für die Erarbeitung konkreter Umweltziele stehen mehrere Hilfsmittel zur Verfügung: die Norm ISO 26000, der UN Global Compact sowie die Organisationen und Initiativen vor Ort:

Kommunikation der Nachhaltigkeitsbilanzen nach aussen

Es gibt verschiedene Akteure, die daran interessiert sind, mehr über die Ökobilanz eines Unternehmens zu erfahren. Um dieser Nachfrage zu entsprechen und davon zu profitieren, kann man verschiedene Optionen in Betracht ziehen:

  • Eintragung der Schadstoffemissionen in den nationalen Registern. Alle OECD-Länder und einige weitere Staaten haben ein Schadstofffreisetzungs- und verbringungsregister (PRTR) eingeführt, um die Menge der in die Umwelt freigesetzten gefährlichen Chemikalien und Schadstoffe zu ermitteln. Dabei handelt es sich um eine nationale oder regionale Datenbank der Schadstoffemissionen, die auf der Basis der von den Unternehmen an die Behörden übermittelten Berichte erstellt wird. Die Daten werden anschliessend publik gemacht. Zu bestimmten Angaben sind die Unternehmen verpflichtet. Schweizer Unternehmen können sich auf dem Portal des Schweizer Schadstoffregisters SwissPRTR informieren.
  • Veröffentlichung eines Nachhaltigkeitsberichts. Ein Unternehmen, das seine Umweltstrategie, seine Ökobilanz und die damit verbundenen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Fragen der Öffentlichkeit präsentiert, kann daraus viele Vorteile ziehen. Das Management der Firma profitiert davon und man hat die Möglichkeit, Investoren, Märkte, Behörden und Kunden zu informieren sowie die Angestellten des Unternehmens einzubeziehen. Berichte von Lieferanten und Kunden können zudem dabei helfen, deren Erwartungen zu erfassen und die Daten zu erhalten, die für die Berechnung der Indikatoren benötigt werden. Für die Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten liefert die Global Reporting Initiative (GRI) nützliche Leitlinien.


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Letzte Änderung 07.10.2022

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