
(12.11.2025) Der Arbeitsmarkt steht unter dem Druck der Konjunktur und des technologischen Fortschritts. Im dritten Quartal 2025 ging die Zahl der offenen Stellen laut dem von Adecco und der Universität Zürich erstellten Swiss Job Market Index im Vergleich zum Vorjahr um 5,6% zurück.
In den Verwaltungsberufen ist die Einstellung von Personal besonders drastisch zurückgegangen, nämlich um 17,4% pro Jahr zwischen 2023 und 2025. Am stärksten betroffen sind Bürokräfte mit Kundenkontakt mit einem Rückgang von 30,6% pro Jahr, insbesondere Schalterbedienstete, Callcenter und Empfangskräfte. Auch leitende Funktionen in der Verwaltung (-25% pro Jahr), allgemeine Büro- und Sekretariatsaufgaben (-24,8% pro Jahr) sowie sonstige Verwaltungsbereiche wie Personalwesen und Dokumentation (-23,6% pro Jahr) verzeichnen einen deutlichen Rückgang. Nur die öffentliche Verwaltung kann eine relative Stabilität aufrechterhalten.
Diese Trends spiegeln insbesondere die aktuellen technologischen Veränderungen im Zusammenhang mit der Digitalisierung und dem Einsatz künstlicher Intelligenz wider, durch die die meisten dieser Berufe der Gefahr der Automatisierung ausgesetzt sind.
Die Autoren der Studie weisen jedoch auf eine Ausnahme hin, nämlich die Fachkräfte für unternehmensbezogene Dienstleistungen, bei denen die Zahl der Stellenangebote um 12,2% pro Jahr gestiegen ist. Dieser Zuwachs ist auf Berufe zurückzuführen, die spezifische Fachkenntnisse und Branchenkompetenz erfordern, welche schwieriger zu automatisieren sind, beispielsweise in Bereichen wie der Vermittlung von Geschäftskontakten, Vertragsarrangements für kulturelle Auftritte, der Vermittlung von Werbedienstleistungen und der Organisation von Veranstaltungen und Reisen.
Laut einem Bericht der Internationalen Arbeitsorganisation kommt es jedoch auch in bestimmten Berufen, die einer mittleren Automatisierungsgefahr ausgesetzt sind, zu einer Stagnation oder einem Rückgang der Stellenangebote. Die abnehmende Beschäftigung hängt nämlich auch von nichttechnologischen Faktoren wie Wirtschaftsflauten oder branchenspezifischen Effizienzsteigerungen ab.
Letzte Änderung 11.11.2025