(17.01.2024) Die Aufwertung des Schweizer Franken droht die Schweizer Exportunternehmen zu belasten. Der Dachverband Swissmem ruft die öffentliche Hand dazu auf, die Rahmenbedingungen zu verbessern, und betont, dass die MEM-Branche 330'000 Personen beschäftigt und dass 80% ihrer Produktion ins Ausland exportiert werden.
Die MEM-Industrie (Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie), die sich hauptsächlich aus KMU zusammensetzt, erfährt derzeit eine Rezession, die von einem Rückgang der Auftragseingänge um 10,5% in den ersten drei Quartalen 2023 geprägt ist. Diese Situation hängt insbesondere mit den anhaltenden Schwierigkeiten in Schlüsselmärkten wie Deutschland oder China zusammen.
Hinzu kommt nun die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit der nationalen Währung. Laut Swissmem leidet die Widerstandsfähigkeit der Exporteure, die seit mehreren Jahren an den starken Franken gewöhnt sind, unter der besonders rasanten Kursentwicklung. Seit Herbst 2023 folgt der Schweizer Franken einem neuen Aufwärtstrend. Zwischen dem 30. September und dem 30. Dezember stieg der Kurs zum Dollar um 9,17% und der zum Euro um 4,85%.
Swissmem ist der Ansicht, dass unter diesen unsicheren Bedingungen mittelfristig politisches Handeln erforderlich ist. Gemäss dem Dachverband ist die am 1. Januar 2024 erfolgte Aufhebung der Industriezölle ein erster positiver Schritt, der jedoch nicht ausreicht. Der Verband wünscht sich unter anderem, dass die Schweizerische Nationalbank eingreift, um die Aufwertung des Franken zu bremsen, "solange die Preisstabilität dadurch nicht gefährdet wird".
Zudem rufen die Branchenvertreter die Bundesbehörden dazu auf, schnellstmöglich Freihandelsabkommen mit Indien und dem Mercosur (Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay) zu schliessen sowie die Beziehungen zur Europäischen Union über die bilateralen Verträge zu stabilisieren.
Letzte Änderung 17.01.2024
