(10.04.2024) Der Schweizer Finanzsektor hat die konjunkturellen Herausforderungen des Jahres 2023 erfolgreich gemeistert. Das Bankenbarometer der Wirtschaftsberatung Ernst and Young (EY) zeigt an, dass 96% von ihnen für 2024 ausserdem mit einer Steigerung ihrer operativen Ergebnisse rechnen.
Dieser Rekordwert liegt um 18 Prozentpunkte über dem von 2022 (78%). Die Kreditinstitute zeigen sich darüber hinaus zuversichtlich im Hinblick auf die Resilienz der KMU: Nur 42% erwarten für diese Unternehmenskategorie einen Rückgang der Zahlungsfähigkeit, während es 2022 noch 59% waren. Auch das Vertrauen in den Immobilienmarkt hat zugenommen. Weniger als ein Viertel (22%) der Banken sieht eine Erhöhung der Wertberichtigungen im Wohnungsbau vorher (gegenüber 31% im Vorjahr).
Die Studie von EY deutet jedoch darauf hin, dass sich die Branche infolge des Konkurses der Credit Suisse auf eine strengere Regulierung vorbereitet. Knapp zwei Drittel der Befragten (62%) schätzen, dass die Liquiditätsvorschriften verschärft werden, während 40% mit einer Anhebung der Vorschriften für das Eigenkapital rechnen. Die Mehrheit der befragten Banken (67%) geht davon aus, dass die Aufsichtstätigkeit der FINMA zunehmen wird.
Die künstliche Intelligenz (KI) wird von den Schweizer Banken positiv aufgenommen. Knapp 82% von ihnen sagen, dass sie sich mit dem Thema beschäftigen, und 32% haben bereits Pilotprojekte begonnen oder erste Anwendungsfälle eingeführt. Allerdings verfügen erst 6% über eine einsatzfähige KI-Anwendung.
Aus der Erhebung geht ferner hervor, dass 37% der Schweizer Banken bereits die ESG-Kriterien anwenden, bevor sie einer Institution einen Kredit gewähren. Zudem erklärten mehr als ein Drittel (35%) ihre Absicht, dies zu tun.
Letzte Änderung 10.04.2024