(11.09.2024) Der Arbeitsmarkt hat sich seit der Covid-Pandemie insgesamt positiv entwickelt. Die Zahl der Beschäftigten hat zwischen dem vierten Quartal 2018 und demselben Zeitraum 2023 um 5% zugenommen, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) mitteilt.
Die Arbeitslosenquote ging zudem zwischen den jeweils letzten Quartalen 2018 und 2023 zurück, und zwar sowohl nach der Definition der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) (Zahl der Erwerbslosen; 4%, -0,6 Punkte) als auch nach der des SECO (bei einem regionalen Arbeitsvermittlungszentrum gemeldete Personen; 2,1%, -0,3 Punkte). Diese Entwicklung erfolgte vor dem Hintergrund eines relativ schwachen Wirtschaftswachstums, das von den starken Fluktuationen aufgrund der Gesundheitskrise 2020 und 2021 geprägt war.
Allerdings wurden durch die Inflation die Löhne gedrückt. 2023 erhöhten sich zwar die Nominallöhne gegenüber 2022 (+1,7%), doch dies reichte nicht aus, um den Anstieg der Konsumentenpreise (+2,1%) auszugleichen. Die Kaufkraft nahm daher um 0,4% ab. Die Reallöhne sind damit zum dritten Mal in Folge gesunken, zwischen 2019 und 2023 um durchschnittlich 0,2%.
Im Laufe der kommenden Monate dürfte die Zahl der Stellenangebote weiter steigen, jedoch weniger dynamisch als während der letzten Jahre. Auf dem Arbeitsmarkt sind nämlich gewisse Spannungen zu erkennen. Im ersten Quartal 2024 wurden 12'300 offene Stellen weniger gezählt als im Vorjahreszeitraum, was einem Rückgang um 9,7% entspricht. Die Prognosen für die Beschäftigungsentwicklung deuten auf einen kurzfristigen Anstieg hin, der jedoch um 1,9% schwächer ausfallen dürfte als im ersten Quartal 2023.
Im Übrigen hängen die Aussichten stark von der jeweiligen Branche ab. Erhebliche Abnahmen werden in den Bereichen "Textil- und Bekleidungsindustrie" (-3,9%) sowie "Post-, Kurier- und Expressdienste" (-3,7%) verzeichnet. In den Branchen "Schifffahrt und Luftfahrt" (+11,3%) sowie "Immobilienwesen" (+7,0%) legte die Beschäftigung dagegen kräftig zu.
Letzte Änderung 11.09.2024
