(02.08.2023) Verspätete Zahlungen sind ein grosses Hindernis für den reibungslosen Betrieb der Schweizer Unternehmen. Knapp ein Viertel von ihnen (24%) erklärt, dass die mit diesem Phänomen verbundenen Unsicherheiten ihre Wachstumsstrategie behindern, wie aus dem European Payment Report des Inkassobüros Intrum hervorgeht.
Schweizer Firmen verbringen durchschnittlich 59 Tage pro Jahr mit der Bearbeitung ausstehender Zahlungen – 15 Tage weniger als europäische Unternehmen (74). Auf dem gesamten Kontinent führt der Zahlungsverzug dazu, dass der europäischen Wirtschaft Gewinne in Höhe von 275 Milliarden Euro entgehen, was knapp einem Drittel des Schweizer BIP entspricht. Thomas Hutter, Managing Director bei Intrum, erklärt: "Was früher eine Unannehmlichkeit war, ist heute zu einer Top-Priorität auf der Management-Agenda geworden".
Vor diesem Hintergrund will die Hälfte der Schweizer Unternehmen das Zahlungsmanagement verbessern, um den Verzug zu verringern. Problematisch ist jedoch für viele, dass sie intern nicht über das Know-how und die Ressourcen verfügen.
Ausserdem fürchten sechs von zehn Unternehmen, dass einige ihrer Kunden nicht in der Lage sind, ihre Rechnungen fristgemäss zu begleichen. Das Phänomen scheint jedoch nicht alle Unternehmen gleichermassen zu betreffen. So schätzen 38% von ihnen, dass das Risiko im kommenden Jahr zunehmen wird, während 28% eher mit einer Abnahme rechnen. Die übrigen 34% gehen davon aus, dass die Situation stabil bleiben wird.
Das Thema Zahlungsverzug gehört für eine Mehrheit der Schweizer Firmen zu den strategischen Prioritäten. Die am häufigsten genutzten präventiven Massnahmen sind Vorauskasse (47%), Bonitätsprüfungen (42%) und Kreditversicherungen (35%).
Letzte Änderung 02.08.2023
