Turbulente Zeiten für die Maschinenindustrie

Ein Mann arbeitet an einer Maschine.

(12.07.2023) Bei den KMU der MEM-Industrie ist das Geschäftsklima weiterhin getrübt. Im zweiten Quartal 2023 beläuft sich das Barometer von Swissmechanic und dem Wirtschaftsforschungsinstitut BAK auf 10 Punkte. Das ist gegenüber dem ersten Quartal ein Plus von einem Punkt, im Jahresvergleich jedoch ein Verlust von 15 Punkten.

Der Index KMU-MEM, der auf einer Umfrage bei 200 Unternehmen der Branche basiert, hatte im 4. Quartal 2022 ganze 30 Punkte eingebüsst und war damit in den roten Bereich gerutscht (-10), bevor er zum Beginn des Jahres 2023 wieder positive Werte aufwies. Die Zahlen aus dem ersten und zweiten Quartal 2023 bleiben jedoch relativ niedrig im Vergleich zu den zwischen dem zweiten Halbjahr 2021 und dem ersten Halbjahr 2022 verzeichneten Werten.

Knapp die Hälfte der befragten KMU rechnet damit, dass sich die Auftragslage 2023 nicht verändern wird. Allerdings ist der Anteil derjenigen, die einen Rückgang fürchten (31%), grösser als der Anteil derer, die auf eine Zunahme hoffen (20%). Die gleiche Tendenz ist auch bei den Umsätzen zu beobachten: Während 45% der Befragten denken, dass sie stabil bleiben werden, fürchten 29% eine Abnahme und die übrigen 26% erwarten, dass sie ihre Umsätze steigern können.

Darüber hinaus erhöhten nur 19% der Unternehmen die Zahl ihrer Beschäftigten, wohingegen 12% von ihnen angeben, weniger Beschäftigte zu haben als im Vorjahr.

Die grössten Herausforderungen, vor denen die Unternehmen des MEM-Sektors stehen, sind der Arbeitskräftemangel (51%) und die Energiepreise (36%). Rund ein Drittel der Befragten nennen auch den Mangel an Aufträgen (32%) und den Wechselkurs (31%) als Problem.

Dagegen scheinen sich die Lieferkettenprobleme allmählich wieder aufzulösen (-13 Punkte im Quartalsvergleich), auch wenn sie für mehr als ein Viertel der Branchenunternehmen (27%) ein Anlass zur Sorge sind.

Laut dem von SwissMechanic und dem Institut BAK veröffentlichten Bericht bleiben die mittelfristigen Perspektiven für die Maschinenindustrie insgesamt bescheiden: Die Inflation dauert an, die Nachfrage aus dem Ausland bleibt schwach und es bestehen weiter starke geopolitische Spannungen. Im ersten Quartal 2023 waren die Auftragseingänge erstmals seit der Gesundheitskrise rückläufig. Trotz der eher negativen Signale schätzen knapp 60% der befragten Akteure, dass das Geschäftsklima günstig bleiben wird.


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Letzte Änderung 12.07.2023

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