(07.06.2023) Im Tourismussektor läuft es derzeit besser als erwartet. Die Konjunkturforschungsstelle (KOF) der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETHZ) sieht für den Sommer ein Plus von 1,2 Millionen Logiernächten (+5%) vorher, was es seit der Covid-19-Pandemie nicht mehr gegeben hatte.
Obwohl das Wachstum weniger kräftig ausfällt als vor der Pandemie, sieht die Lage im Tourismus recht ermutigend aus. Die KOF rechnet für das Gesamtjahr 2023 mit einer Zunahme der Logiernächte um 10,5%, was gegenüber 2022 einem Plus von 3,9 Millionen Logiernächten entspricht.
Die hohe Nachfrage aus dem Inland und die Rückkehr der Gäste aus China dürften die Aktivität des Sektors über den gesamten Sommer hinweg beflügeln. Darüber hinaus erschliesst sich die Schweizer Tourismusbranche auch neue Märkte. Im März gab es kräftige Zunahmen bei den Besucherzahlen aus den Philippinen (+210%), Malaysia (+208%), Thailand (+122%) und Singapur (+147%).
Die erneut gestiegene Nachfrage aus Nordamerika (+87%) in der Wintersaison lässt erwarten, dass der Tourismus auch in Bezug auf weit entfernte Länder wieder zu Kräften kommt. Die Zahl der europäischen Gäste dürfte sich jedoch auf dem Vorjahresniveau stabilisieren und gegenüber dem Sommer 2022 sogar leicht abnehmen (-1%).
In der kommenden Wintersaison wird das Wachstum voraussichtlich schwächer ausfallen als in der vergangenen Saison. Die KOF prognostiziert einen Anstieg um 100'000 Logiernächte (+1%). Die einheimische Nachfrage dürfte nach der aussergewöhnlich guten Saison 2022-2023 etwas sinken (-4%). Allerdings sollte die Verbesserung der Wirtschaftslage in Europa dazu führen, dass wieder mehr Gäste aus den Nachbarländern, allen voran aus Deutschland, in die Schweiz kommen.
Letzte Änderung 07.06.2023