(15.11.2023) In der Schweizer Unternehmenslandschaft weht ein rauer Gegenwind. Im Oktober fiel der Index Raiffeisen KMU PMI um knapp fünf Punkte auf den Wert von 45,2. Als Gründe nennt die Bank die Rezession in der Industrie in der Eurozone und die Aufwertung des Franken.
Der Index verzeichnet seinen tiefsten Wert seit dem Frühjahr 2021. Im Oktober 2023 kam es besonders bei den Subkomponenten "Produktion" (-10,7 Punkte / 42,5) und "Auftragsbestand" (-8,3 Punkte / 43,6) zu erheblichen Verlusten. Den Autoren der Studie bereitet vor allem das schwache Auftragsvolumen Sorgen, da dies häufig ein Vorbote für eine Drosselung der Produktion in den kommenden Monaten ist.
Ausserdem könnte sich die internationale Konjunkturentwicklung, die von einer starken Inflation und hohen Zinsen geprägt ist, noch stärker auf die Schweizer Industrie auswirken. Die Beschäftigung erweist sich als relativ robust. Die entsprechende Subkomponente des Raiffeisen KMU PMI schrumpfte jedoch um 3,3 auf 48,6 Punkte und liegt damit knapp unterhalb der Wachstumsschwelle. Die Warenlager legten dagegen zu (+5,7 Punkte / 50,7) und befinden sich nun wieder im Wachstumsbereich.
Viele der befragten Unternehmen zeigen sich angesichts der nach mehr als zwei Jahren kontinuierlicher Aufwertung erreichten Frankenstärke und ihrer negativen Folgen für die Exporte beunruhigt. Gegenwärtig wird die Aufwertung des Franken gegenüber der europäischen Einheitswährung noch dadurch kompensiert, dass die Inflation in der Eurozone höher ist als in der Schweiz. Mit Blick auf die Eskalation im Nahostkonflikt könnten sich die internationalen Anleger aber wieder in sichere Häfen wie die Schweiz flüchten, was eine erneute Aufwertung des Franken auf den internationalen Märkten erahnen lässt.
Letzte Änderung 15.11.2023
