Zahlungsverzug auch im 1. Halbjahr 2022 noch ein Problem

Ein Angestellter packt einen Stapel Unterlagen zusammen.

(05.10.2022) Obwohl die Corona-Krise vorbei ist, schaffen es die Unternehmen nicht immer, ihre Lieferanten fristgerecht zu bezahlen. Laut einer Studie der Wirtschaftsberatung Dun & Bradstreet wurden im ersten Halbjahr 2022 immer noch 19% der B2B-Rechnungen verspätet beglichen.

Die Erhebung, für die jeden Monat mehr als eine Million Rechnungen von Unternehmen an Unternehmen ("B2B") analysiert wurden, zeigt, dass die Häufigkeit des Zahlungsverzugs im Vergleich zu den ersten Halbjahren 2021 (19,7% bzw. 0,7 Prozentpunkte mehr) und 2020 (21,8% bzw. 2,8 Prozentpunkte mehr) leicht abnahm.

Während die Anzahl der verspäteten Zahlungen also rückläufig war, wurden die durchschnittlichen Zahlungsfristen jedoch länger. So erreichte die Dauer des Verzugs im ersten Halbjahr 2022 im Schnitt 14,8 Tage, was gegenüber den Vergleichszeiträumen 2021 (13,2 Tage) und 2020 (14,5 Tage) einen leichten Anstieg bedeutet.

Mit einem Anteil verspäteter Zahlungen von 38,8% ist Basel-Stadt von allen Kantonen am stärksten betroffen, wenngleich hier innert Jahresfrist die deutlichste Verbesserung (-14,1 Punkte) verzeichnet wurde. Es folgen die Kantone Tessin (26,8%), Zug (26,7%), Schaffhausen (25,4%) und Waadt (20,5%). Die drei Kantone, in denen die Unternehmen bei der Begleichung der B2B-Rechnungen am diszipliniertesten sind, bleiben Appenzell Innerrhoden (9%), Obwalden (9,2%) und Uri (10,5%).

Die Studie zeigt auch erhebliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Wirtschaftszweigen auf: Der Detailhandel (35,7%), das Autogewerbe (32,1%), das Druck- und Verlagsgewerbe (31,3%) und das Gastgewerbe (31,3%) leiden unter einer besonders schlechten Zahlungsmoral, während die Situation im Handwerk (9,7%), im Bergbau (10%) und in der Finanz- und Versicherungsbranche (10,4%) am besten ist.


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Letzte Änderung 05.10.2022

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