(23.11.2022) Der Automobilsektor rechnet mit einer leichten Verbesserung der Konjunktur. Laut den Prognosen des Instituts BAK und des Auto Gewerbe Verbands Schweiz (AGVS) dürfte die Zahl der Neuzulassungen 2023 zulegen und um 13,6% über dem Wert von 2022 liegen.
Nachdem es zwischen 2019 und 2020 zu einem drastischen Einbruch um 24% gekommen war, blieb die Zahl der Neuimmatrikulationen seitdem relativ konstant. Im Gegensatz zu anderen Industrien und Dienstleistungsbranchen wie der Hotellerie, der chemisch-pharmazeutischen Industrie oder dem Baugewerbe kam es im Automobilgewerbe bisher noch nicht zu einer Post-Covid-Erholung. Nach einem leichten Anstieg um 1% im 2021 mit 239'000 Neuimmatrikulationen wird der Sektor das Jahr 2022 voraussichtlich mit einem Rückgang um 4% gegenüber dem Vorjahr abschliessen.
Seit August 2022 sehen Fachleute, dass sich die Branchenkonjunktur allmählich wieder normalisiert. So lassen die Lieferengpässe aus Asien langsam nach und die Halbleiter-Produktion weitet sich erheblich aus. Vor diesem Hintergrund dürfte der Import von Fahrzeugen 2023 spürbar steigen.
Laut den Autoren des Berichts könnten im Gesamtjahr 2023 rund 260'000 Neuimmatrikulationen verzeichnet werden und damit 31'000 mehr als 2022 (+13,6%). Diese Zahl stellt zugleich einen Rekord seit Beginn der Gesundheitskrise 2020 dar.
Allerdings dürften auch der Gebrauchtwagenmarkt und das Werkstättengeschäft weiter Konjunktur haben, da das Angebot an Neuwagen weiterhin geringer ist als die Nachfrage. 2023 wird es voraussichtlich 776'000 Halterwechsel geben, was gegenüber 2022 einen Anstieg um 4,3% bedeutet.
Der Mangel an Neuwagen führt ausserdem dazu, dass sich die Autobesitzer mehr um die Instandhaltung ihrer Autos kümmern. Daher könnte der Gesamtumsatz der Werkstätten in dem Zeitraum um 3% steigen.
Letzte Änderung 23.11.2022
