Wachstumsprognosen nach unten korrigiert

Eine Person macht die Heizung aus.

(26.10.2022) Die Schweizer Wirtschaft wird trotz der konjunkturellen Turbulenzen voraussichtlich nicht in eine Rezession geraten. Laut der Konjunkturforschungsstelle (KOF) dürfte das Bruttoinlandprodukt (BIP) 2022 um 2,3% und 2023 um 1% steigen. Für 2024 ist dann mit einer Normalisierung bei 1,7% zu rechnen.

Die Energiekrise und die Versorgungsprobleme haben die Inflation beschleunigt und die Entwicklung der Kaufkraft verlangsamt, auch in der Schweiz. Diese Situation lässt in den Industrieländern eine Rezession befürchten, der die Schweiz jedoch entkommen sollte. Die KOF, die 2021 noch ein Wachstum von 3,4% für das Jahr 2022 und 1,8% für 2023 erwartet hatte, hat ihre Prognosen allerdings deutlich nach unten korrigiert.

Die Lage könnte noch kritischer werden, sollte die Versorgung der Länder der Europäischen Union mit russischem Erdgas vollständig unterbrochen werden. Ein solcher Fall, der von der KOF als unwahrscheinlich, aber dennoch denkbar eingeschätzt wird, würde die Wertschöpfung in diesem Winter ernsthaft beeinträchtigen. Die Wachstumsrate des Schweizer BIP könnte dann 2022 auf 2,1% und im folgenden Jahr auf -0,4% sinken, was für 2023 somit eine Verringerung um 1,4 Punkte gegenüber dem Basisszenario bedeuten würde.

Wenn sich die Energiekrise nicht verschlimmert, rechnet die KOF mit einer kräftigen Erhöhung der Nominallöhne, die sich 2022 auf 2,1% und 2023 auf 2,7% belaufen dürfte, was die durch die gestiegenen Konsumentenpreise verursachte Minderung der Kaufkraft etwas abfedern würde. Der inländische Konsum dürfte damit in den kommenden zwei Halbjahren zu einer wichtigen Stütze für die Schweizer Konjunktur werden. Darüber hinaus geht die KOF mittelfristig von einer Verlangsamung der Inflation aus, was den Druck auf die Preise verringern und die Inflationsrate bis Ende 2023 auf unter 2% senken sollte.


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Letzte Änderung 26.10.2022

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