Inflation in der Schweiz gebremst, in der Eurozone beschleunigt

Münzen im Wert von fünf Franken und fünf Rappen vor einem 100-Franken-Schein.

(02.11.2022) Nach sechs Monaten Inflation ist der Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) im September gesunken. Das Bundesamt für Statistik (BFS) verzeichnete einen Rückgang um 0,2% gegenüber dem Vormonat. Europaweit betrug die Inflationsrate im selben Zeitraum 1,2%, wie aus den Daten von Eurostat hervorgeht.

Die jährliche Teuerungsrate in der Schweiz (3,3%) liegt weiterhin über dem von der Nationalbank festgelegten Ziel der Preisstabilität (2%). Jedoch bleibt sie weniger stark ausgeprägt als in den Nachbarländern: In der Eurozone erreichte die Inflation im September einen Wert von 9,9% (0,8 Punkte mehr als im August) und in der gesamten Europäischen Union 10,9% (0,8 Punkte mehr als im August).

Allerdings sind nicht alle EU-Staaten gleichermassen von den Preisexplosionen betroffen. Die baltischen Staaten, die besonders unter der Energiekrise zu leiden haben, verzeichnen Inflationsraten von über 20% – 24,1% in Estland, 22,5% in Litauen und 22% in Lettland –, während Frankreich (6,2%), Malta (7,4%) und Finnland (8,4%) die Entwicklung besser im Zaum halten können.

Die Energiepreise weisen den spektakulärsten Anstieg auf, sowohl in der Schweiz (+24,1%) wie auch in der Eurozone (+40,7%), und bleiben die Hauptursache für die allgemeinen Preissteigerungen. Ohne Berücksichtigung der Energiepreise beträgt die Jahresteuerung in der Eurozone 6,4%. In der Schweiz liegt die Kerninflation, in der die Preise für Treibstoffe und saisonale Produkte nicht einbezogen sind, bei lediglich 2%. Im Dienstleistungssektor blieb die Jahresteuerung in der Schweiz mit 1,2% gegenüber dem Vormonat stabil, während sie in der Eurozone 4,3% betrug.

Ferner verzeichneten sechs europäische Volkswirtschaften, darunter fünf Mitgliedstaaten der EU und der Eurozone, zwischen August und September 2022 einen Rückgang des LIK: Zypern (-1%), Malta (-0,6%), Frankreich (-0,5%), Slowenien (-0,3%), Spanien (-0,2%) und Island (-0,2%).


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Letzte Änderung 02.11.2022

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