(19.06.19) Die Schweizer Exporte büssen ein wenig von ihrer Dynamik ein. Sie blieben zwar auf einem hohen Niveau, verringerten sich aber im April um 2,3%, wie aus den jüngsten Daten der Eidgenössischen Zollverwaltung (EZV) hervorgeht.
Für den Berichtsmonat weisen die Exporte ein saisonbereinigtes Ergebnis unterhalb der Marke von CHF 19 Milliarden auf, ähnlich wie im Dezember und Januar. Der Wert ist damit etwas niedriger als im November, Februar und März. Die Handelsbilanz schliesst mit einem Überschuss von CHF 1,9 Milliarden, was gegenüber dem Vormonat, der ein aussergewöhnlich hohes Plus von CHF 2,5 Milliarden verzeichnet hatte, einem Rückgang um knapp 23% entspricht.
Die Warengruppe Chemie-Pharmazie, der Hauptantrieb der Schweizer Exporte, war rückläufig, nachdem sie seit September 2018 nahezu konstant gestiegen war. Das Gleiche gilt für einen weiteren Motor der Schweizer Wirtschaft, die Uhrenindustrie, deren Exporte um 4,8% sanken. In der Warengruppe Maschinen und Elektronik, die seit Anfang 2018 leicht abnehmende Ausfuhren verbucht, setzte sich der Abwärtstrend fort. Besser war es um die Exporte von Fahrzeugen und Metallen bestellt, die um 12,2% respektive 2% zunahmen.
Im Hinblick auf die Märkte zeigt die EZV einen Rückgang der Schweizer Exporte nach Europa (-2,8%), Nordamerika (-2,8%) und Asien (-2,7%) an, wobei der Ausfuhren nach Asien seit Jahresbeginn insgesamt konstant blieben. Der bevorstehende Brexit bewirkte, dass der Handel mit dem Vereinigten Königreich im Vergleich zum Vormonat um CHF 262 Millionen einbrach. Über einen längeren Zeitraum gesehen, entwickeln sich die Exporte nach Europa aber weiterhin positiv.
Die Importe nahmen nach dem Minus im Februar und März nominal wieder um 0,8% zu und lagen im April bei etwas mehr als CHF 17 Milliarden. Angesichts des Rückgangs der Einfuhren aus Europa und Nordamerika hebt die EZV den Wiederaufschwung bei den Importen aus Asien hervor. Hier wurde ein historischer Rekord von CHF 3,5 Milliarden erzielt.
Letzte Änderung 19.06.2019
