Die Schweiz ist Europameisterin der Unterbeschäftigung

Die Silhouetten mehrerer Arbeitnehmer kreuzen sich in einem Raum.

(21.08.2019) Die Schweiz weist in Europa den höchsten Anteil an Erwerbstätigen auf, die gerne mehr arbeiten würden. Laut dem Bundesamt für Statistik (BFS) machten diese sogenannten Unterbeschäftigten 2018 rund 7% der schweizerischen Erwerbsbevölkerung aus.

Im europäischen Ranking folgen anschliessend Spanien mit einem Anteil von 5,6% sowie Zypern (5,4%) und Griechenland (5,2%). Eine weitere Schweizer Besonderheit ist, dass das Land auch über den höchsten Anteil an Teilzeiterwerbstätigen verfügt. Diese machen 38,8% der Erwerbsbevölkerung aus.

In seiner Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung (SAKE) stellt das BFS eine Berechnung des ungenutzten Arbeitskräftepotenzials an. Es zählt 356'000 unterbeschäftigte Erwerbstätige, 231'000 Erwerbslose und 243'000 Personen in der stillen Reserve (die Arbeit suchen, aber nicht kurzfristig verfügbar sind, oder umgekehrt). Insgesamt kommt man so auf ein Potenzial von 830'000 in der Schweiz wohnhaften Personen.

Was die Arbeitszeiten angeht, möchte beinahe die Hälfte der Unterbeschäftigten ihr Arbeitsvolumen um mehr als zehn Stunden pro Woche erhöhen. Mehr als ein Fünftel von ihnen würde sogar gern mehr als 20 Stunden zusätzlich arbeiten.

Berücksichtigt man die Verfügbarkeit der Erwerbslosen und der Unterbeschäftigten zusammen, entsprechen die ungenutzten Arbeitskräfte 299'000 Vollzeitäquivalenten. Diesbezüglich gibt es einen Unterschied zwischen Frauen und Männern. Der Arbeitsmangel ist innerhalb der weiblichen Erwerbsbevölkerung grösser als innerhalb der männlichen (164'000 Vollzeitäquivalente zu 134'000).


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Letzte Änderung 21.08.2019

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