Höhere Umsätze dank Instagram

Das soziale Netzwerk kann Unternehmen als Verstärker dienen. Erläuterungen von Experten und Erfahrungsberichte von Unternehmerinnen und Unternehmern.

Eine Frau schaut etwas auf ihrem Smartphone an.

Mit mehr als einer Milliarde aktiver Nutzer im Jahr 2020 ist Instagram ein Kommunikationsmedium, auf das man kaum noch verzichten kann. Richtig genutzt, schafft dieses soziale Netzwerk ein Gefühl von Nähe und verbessert die Kundenbeziehung. Es bietet auch die Möglichkeit, über Werbung und Influencer potenzielle Neukunden anzusprechen. Wie sollte man sich auf Instagram verhalten, damit die Kommunikation gelingt? Was gilt es zu vermeiden? Ein Überblick.

Eine Geschichte erzählen

"Instagram ist die Visitenkarte eines Unternehmens", erklärt Barbara Demont, Inhaberin des Blogs Mademoiselle B und Gründerin der digitalen Agentur Realinfluence, die sich auf Influence Marketing spezialisiert hat. Die grösste Stärke dieses Netzwerks aus ihrer Sicht? "Die kostenlose Reichweite", sagt die Westschweizerin, die mehr als 11'000 Follower zählt. "Wenn eine Dienstleistung oder ein Produkt auf Fotos gut zur Geltung kommt, ist es äusserst ratsam, Instagram in die Kommunikationsstrategie aufzunehmen." Für diese Strategie hat sich zum Beispiel das Genfer Restaurant Blacktap (21'000 Follower) entschieden: "Instagram ist ein benutzerfreundliches soziales Netzwerk mit Fokus auf visuellen Inhalten. Das Teilen steht im Zentrum des Konzepts, genau wie in unserem Restaurant", ergänzt der Inhaber Alex Sabbag. "Unsere Burger und Getränke sehen sehr kunstvoll aus, wir suchen nach dem Wow-Effekt. Diesen Effekt kann Instagram verstärken, indem die Kunden Fotos mit ihrer Community teilen."

Denn ein Foto zu posten, ist für ein Unternehmen keine belanglose Sache; das Ziel ist, eine Geschichte zu erzählen, um die Verbindung zur eigenen Community zu stärken. "Wer gutes Storytelling betreibt, hat mit seiner Instagram-Strategie Erfolg. Wenn man ein Foto postet, muss man sich fragen, warum man das tut und was man erzählen will, und dann braucht man gute Bilder", bestätigt Sarah Quan, der auf Instagram 12'400 Personen folgen. Die Gründerin des Blogs fashionboho und des Coworking Space für Zürcher Kreative VN Residency hat das soziale Netzwerk zu ihrem Kommunikationstool Nummer eins gemacht.

Ausreichend investieren

Würde es also reichen, ab und zu ein paar schöne Fotos zu posten, um in dem endlosen Dickicht bei Instagram hervorzustechen? "Ganz und gar nicht", erwidert Barbara Demont. "Einer der häufigsten Fehler besteht darin zu denken, dass das eine leichte Sache ist, die nicht viel Zeit kostet." Damit die Ziele sowohl im Hinblick auf die Zahl der Follower als auch auf den wirtschaftlichen Nutzen erreicht werden, müssen unbedingt die nötigen Ressourcen investiert werden.

Eine erfolgreiche Instagram-Strategie beruht vor allem darauf, dass man die Aufgabe nicht unterschätzt. "Von den Fotoaufnahmen über die Texte bis zur statistischen Auswertung – das ist ein Vollzeitjob", versichert Barbara Demont. Diese Feststellung teilt auch Alex Sabbag, für den Kohärenz und Regelmässigkeit die Zauberwörter sind: "Die User werden mit Content überschwemmt und vergessen sehr schnell, was sie sehen. Es ist also wichtig, in regelmässigen Abständen zu posten."

Muss man diesen Social-Media-Kanal firmenintern managen? "Dann kann man rascher reagieren und ist authentischer", lautet die Antwort von Alex Sabbag. "Der Vorteil ist, dass die zuständige Person das Produkt oder die Dienstleistung genau kennt, was bei einem externen Anbieter nicht immer der Fall ist", fügt Sarah Quan hinzu. "Die Zusammenarbeit mit einer Agentur oder einem Berater kann sich auszahlen, sofern diese das Wesen der Firma wirklich erfasst und verinnerlicht", erwidert Barbara Demont.

Influencer verlieren zuweilen an Glaubwürdigkeit

Gute Inhalte, die regelmässig nach einem genauen Zeitplan gepostet werden, sind die Grundlagen für eine erfolgreiche kostenlose Instagram-Strategie. Um jedoch eine noch grössere Community zu erreichen, kommen verschiedene kostenpflichtige Möglichkeiten in Betracht. Eine davon ist Werbung. "Das ist ein hervorragendes Mittel, um die Zielgruppe anzusprechen", betont Barbara Demont. "Es ist günstiger, als über einen klassischen Kanal wie Fernsehen oder Printmedien zu werben, und auch präziser." Denn über Instagram kann man ein Publikum ins Visier nehmen, das man sehr spezifisch nach Alter, Geschlecht, Wohnort oder Interessen auswählt.

Der zweite Weg läuft über Influencer, die gegen Bezahlung auf Instagram über das Unternehmen sprechen. Das ist eine gute Möglichkeit, eine grössere Community zu erreichen, indem man eine Person findet, die einen Sinn für die Marke hat und sie sich zu eigen machen kann. Doch wie trifft man angesichts der Masse an Influencern im Netz die richtige Wahl? "Man muss den Influencer über einen längeren Zeitraum beobachten", erklärt Sarah Quan. Mit welchen Marken arbeitet er zusammen? Sucht er sie sorgfältig aus? Weist seine Lebenswelt eine Nähe zum Unternehmen auf? Es ist wichtig, auf diese Fragen eine Antwort zu finden, bevor man loslegt, andernfalls erlebt man rasch einen Rückschlag: "Einige machen es nur wegen des Geldes und verlieren jegliche Authentizität", weiss Barbara Demont. "Und das merken die User sofort."


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Innovationen auf Instagram präsentieren: 6 Schritte zum Erfolg

1.    den Community Manager über die Details des neuen Produkts oder der neuen Dienstleistung informieren, damit er oder sie die Information bestmöglich über Instagram verbreiten kann;

2.    die Zielgruppe und die Botschaft definieren;

3.    vor der Lancierung Content in ausreichender Menge erstellen, damit die Timeline auf Instagram von Anfang an gefüllt werden kann;

4.    einen Zeitplan für neue Postings erstellen;

5.    mit der Lancierung Influencer aufrufen, das Produkt oder die Dienstleistung zu testen;

6.    Werbung machen.

Letzte Änderung 02.12.2020

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