
(19.07.2023) In der Schweiz beurteilen nur 38,3% der Erwerbstätigen die Gründung eines Unternehmens als gute Karriereoption, während es in vergleichbaren Volkswirtschaften durchschnittlich 65,1% sind, wie aus dem Global Entrepreneurship Monitor (GEM) 2022/2023 hervorgeht.
Zwischen den Sprachregionen zeigen sich grosse Unterschiede: In der Deutschschweiz erachten mehr als die Hälfte (54,8%) die Rahmenbedingungen für die Gründung einer eigenen Firma als günstig, in der Romandie teilt dagegen nur ein Drittel (33,2%) diese Einschätzung. In der italienischsprachigen Schweiz sinkt der Anteil sogar auf 11,8%.
Darüber hinaus hat von den Personen, die in der Schweiz gute Chancen für Unternehmensgründungen sehen, ein geringerer Anteil Angst zu scheitern (32,3%), als dies im Durchschnitt der Länder mit hohen Einkommen der Fall ist (43,9%). Diese Angst nimmt mit zunehmendem Alter ab: 46,4% der 18- bis 24-Jährigen sagen, dass sie einen Konkurs fürchten. Bei den 25- bis 34-Jährigen sinkt der Anteil auf 38,3% und in den folgenden Altersgruppen setzt sich diese Tendenz fort bis zu den 55- bis 64-Jährigen, wo nur noch 24,5% diese Sorge äussern.
Laut dem GEM-Report ist die Hauptmotivation für eine Unternehmensgründung in der Schweiz der Wunsch, einen positiven Beitrag zur Gesellschaft zu leisten (57,4%), gefolgt von einem Mangel an Stellen (47,1%) und der Aussicht, ein sehr hohes Einkommen zu erwirtschaften (37,1%). Die Fortführung eines Familienbetriebs ist nur in 11,2% der Fälle eine entscheidende Motivation.
Der Bericht zeigt auch das geringe Interesse neuer Schweizer Unternehmen an der Digitalisierung auf: Nur 31,9% der vor weniger als fünf Jahren gegründeten Firmen nutzen für den Verkauf ihrer Produkte Digitaltechnologien, während es im Durchschnitt der Länder mit hohen Einkommen 48,5% sind.
Letzte Änderung 19.07.2023