
(26.07.2023) Obwohl sich die Arbeitslosigkeit auf einem relativ niedrigen Niveau hält, schmälert die Inflation die Kaufkraft in den OECD-Mitgliedstaaten. Laut der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung schrumpften die Reallöhne zwischen dem ersten Quartal 2022 und 2023 um durchschnittlich 3,8%.
Die durchschnittliche Arbeitslosenquote der OECD-Länder bleibt den dritten Monat in Folge auf einem historischen Tiefstand, was Ausdruck der robusten Dynamik des Arbeitsmarktes ist. Es ist jedoch zu erwarten, dass die Quote bis Jahresende um 0,4 Punkte auf 5,2% steigen wird.
Die Nominallöhne wurden zwar angehoben, jedoch nicht so schnell wie die Lebenshaltungskosten, wodurch sich bei den Reallöhnen in 30 der 34 Länder, für die Daten vorliegen, ein Minus ergibt (durchschnittlich -3,8%).
In der Schweiz verzeichnen die Reallöhne ebenfalls eine negative Entwicklung (-1,4%), wenngleich diese deutlich moderater ausfällt als in den meisten anderen untersuchten Volkswirtschaften. In den Nachbarländern verringerten sich die Reallöhne wie folgt: -1,8% in Frankreich, -3,3% in Deutschland, -4,3% in Österreich und sogar -7,3% in Italien. In Ungarn (-15,6%), Lettland (-13,4%) und Tschechien (-10,4%) schrumpften die Reallöhne im Jahresvergleich um mehr als 10%.
In vier Volkswirtschaften, die OECD-Mitglied sind, erzielten die Reallöhne hingegen ein Plus: Niederlande (+0,4%), Israel (+0,6%), Costa Rica (+1,7%) und Belgien (+2,9%).
Die OECD stellt zudem fest, dass mehr als ein Viertel der derzeitigen Arbeitsplätze (27%) durch den technologischen Fortschritt auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz dem Risiko ausgesetzt sind, automatisiert zu werden, besonders in Branchen wie dem Baugewerbe, Land- und Forstwirtschaft und Fischerei sowie Produktion und Transport.
Die Organisation ruft zu einer verstärkten Zusammenarbeit zwischen den Staaten auf, um über nachhaltige politische Rahmenbedingungen für die Nutzung dieser neuen Technologien am Arbeitsplatz nachzudenken.
Letzte Änderung 26.07.2023