(03.05.2023) In den letzten zehn Jahren hat die Anzahl der Stellen mit reduzierter Arbeitszeit in der Schweiz deutlich zugenommen. Das Bundesamt für Statistik (BFS) hebt hervor, dass sich mittlerweile mehr als ein Drittel der Erwerbstätigen für eine Teilzeitstelle entscheidet. Dieses Arbeitszeitmodell nimmt drei Mal so stark zu wie die Vollzeiterwerbstätigkeit (+14,7% gegenüber +4,4%).
Zwischen 2012 und 2022 hat sich die Zahl der Männer mit einem Teilzeitjob deutlich erhöht (+43,3%), während die Zunahme bei den Frauen geringer ausfällt (+7,8%). Dennoch bleibt der Anteil der Teilzeitbeschäftigten bei den Männern wesentlich kleiner als bei den Frauen (16% gegenüber 56,8%). Mehr als drei Viertel der Arbeitnehmenden, die weniger als 90% – der Schwellenwert für eine Vollzeitstelle in der Schweiz – arbeiten, sind weiblich, obwohl sich dieser Anteil im Laufe des letzten Jahrzehnts um fast fünf Punkte verringert hat.
Beschäftigte mit einem Abschluss auf Tertiärstufe haben immer häufiger eine Teilzeitstelle (34% im 2022 gegenüber 29,6% im 2012). Am häufigsten wird diese Form jedoch von Personen mit einem Abschluss auf Sekundarstufe II gewählt (37,9%).
Die Gründe für den Wunsch nach Teilzeit hängen immer noch stark vom Geschlecht ab. Bei Frauen bleibt die Kinderbetreuung der Hauptgrund für eine Reduzierung der Arbeitszeit (34,2% gegenüber 14,4% der Männer). Männer entscheiden sich am häufigsten für Teilzeit, um eine Aus- oder Weiterbildung zu absolvieren (18,7%, gegenüber 8,3% der Frauen).
Im Vergleich zum übrigen Europa belegt die Schweiz von den Ländern mit der höchsten Quote der Teilzeitstellen den zweiten Platz (37,9%) hinter den Niederlanden (42,9%). Der Anteil ist deutlich höher als in unseren Nachbarländern: Deutschland verzeichnet eine Quote von 28,3%, Italien kommt auf 17,7% und Frankreich auf 16,4%.
Letzte Änderung 03.05.2023
