
(12.10.2022) Der Schweizer Börsenbetreiber hat über seine digitale Plattform SIX Digital Exchange (SDX) ein neues Segment für die Börsengänge von kleinen und mittleren Unternehmen aufgebaut. Das Segment SDX SME Equity verschafft KMU einen leichteren Zugang zum Kapitalmarkt.
Das neue digitale Modell von SDX verspricht effizientere und kostengünstigere Börsengeschäfte. Dank einer Technologie namens "atomic settlement" ist es möglich, Wertpapiere zu kaufen und zu verkaufen, ohne dass dafür eine zentrale Gegenpartei (CCP), eine Drittpartei zur Absicherung traditionell abgewickelter Geschäfte, nötig ist. Laut der Medienmitteilung der Börsenplattform wird dieser Fortschritt nicht nur eine höhere Effizienz, sondern auch eine verbesserte Sicherheit mit sich bringen.
SDX SME Equity, das im Juni 2022 angekündigt wurde und seit dem 15. September verfügbar ist, richtet sich an Unternehmen mit mindestens 50 Anlegern und einer Kapitalisierung zum Zeitpunkt des Börseneintritts in Höhe von maximal CHF 500 Millionen. Darüber hinaus ist der Zugang zu diesem Segment ab CHF 12 Millionen Eigenkapital möglich, während die Mindestsumme im allgemeinen Segment (Hauptmarkt) CHF 25 Millionen beträgt.
Der Anteil an frei handelbaren Aktien (auch "Streubesitz" oder "Free Float" genannt) muss zudem mehr als 15% betragen. Bei einem klassischen Börsengang ist in der Schweiz dagegen ein Mindestanteil von 20% erforderlich. Nach seiner Eintragung kann ein Unternehmen bis zu einer Kapitalisierung von CHF 1 Milliarde in diesem Segment bleiben, danach wird es in den Hauptmarkt von SDX übertragen.
Zu den zahlreichen Vorteilen, die dieses Segment für KMU bietet, gehören laut der SIX Group eine schnellere und effizientere Kapitalbeschaffung, der Zugang zu einem grösseren Pool an Aktionären sowie eine höhere Glaubwürdigkeit bei potenziellen Partnern und Beschäftigten. Das Modell soll auch dazu beitragen, dem Unternehmen mehr Sichtbarkeit bei Investoren zu verschaffen und seine Bekanntheit zu steigern.
Letzte Änderung 12.10.2022