(06.10.2021) Die Erholung der Schweizer Wirtschaft dürfte von Dauer sein. Die Credit Suisse hält in ihrem "Monitor Schweiz" an ihren Wachstumsprognosen für das laufende Jahr in Höhe von 3,5% fest. Ihre Prognosen für das BIP-Wachstum 2022 korrigiert sie von ursprünglich 2% auf 2,5% nach oben.
Die Fortsetzung des Aufschwungs beruht laut Einschätzung der Grossbank auf dem Impffortschritt und auf der Agilität, die die Unternehmen inmitten der Krise an den Tag legen. Mit der Erholung der grossen Wirtschaftszweige kommt es auch auf dem Arbeitsmarkt zu einer echten Verbesserung. Die Arbeitslosenquote wird zum Jahresende voraussichtlich bei 2,5% liegen. Folglich wird auch die Konsumentenstimmung stark angekurbelt.
Jedoch wird die Dynamik von den Branchen gebremst, die besonders unter der Krise zu leiden haben. Die Gastronomie sowie Freizeitbetriebe sind immer noch Opfer von Einschränkungen, was verhindert, dass die Lage vor der Pandemie gänzlich wiederhergestellt wird. Darüber hinaus sind der internationale Tourismus und Grossveranstaltungen durch die epidemiologischen Erschütterungen noch weit entfernt von einer Rückkehr zur Normalität.
Die Lieferketten sind noch erheblich durch die Folgen der Pandemie beeinträchtigt. So müssen viele Industriebetriebe ihre Lieferfristen verlängern. Rund 70% der von der Credit Suisse befragten Einkaufsmanager berichten von längeren Lieferfristen und höheren Einkaufspreisen. Daher dürfte die Erholung in den betroffenen Branchen weniger kräftig ausfallen.
Die gestiegene Nachfrage nach Gütern wird voraussichtlich länger anhalten als erwartet. Mit einer Rückkehr zur Normalität ist nicht vor der Jahresmitte 2022 zu rechnen. Nur eine Sättigung des Marktes und die Notwendigkeit, die Lagerbestände zu reduzieren, könnten eine deutliche Veränderung herbeiführen.
Letzte Änderung 06.10.2021
