(01.05.19) Die Frauen festigen ihren Aufstieg in Führungspositionen bei kleinen und mittleren Unternehmen in der Schweiz. Laut den jüngsten Schätzungen der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY nehmen sie 20,6% der Posten im Top-Management von KMU ein, während es vor zwei Jahren nur 19% waren.
Trotz dieser leichten Verbesserung sind bei 32% der KMU weiterhin überhaupt keine Posten der Geschäftsführung mit Frauen besetzt. Ein weiteres Ergebnis der Studie: Der Anteil der weiblichen Kader in Führungspositionen beträgt bei knapp einem Zehntel der Unternehmen höchstens 5%. Dagegen sind bei einem Fünftel der KMU 40% oder mehr der Mitglieder in der Geschäftsführung Frauen. Die besten Karrierechancen finden sich in Familienunternehmen.
Die Gründe für die fehlende Parität in den Geschäftsführungen der KMU sind vielfältig. Aufgrund der anhaltenden Lohnunterschiede verdienen Männer weiterhin mehr als Frauen. Letztere unterbrechen ihre Berufstätigkeit daher eher, um sich um die Familie zu kümmern. Aus Sicht der Experten von EY trägt diese Entscheidung dazu bei, dass es zu wenige Bewerberinnen für Führungsposten gibt.
Die Hälfte der Unternehmen erklärt ihre Probleme bei der Rekrutierung von Frauen auch mit deren mangelnder Qualifikation. Das betrifft besonders das Baugewerbe, die Energiewirtschaft, die Life Sciences und die Industrie. Von den 707 Unternehmen, die im Rahmen dieser Studie befragt wurden, glauben jedoch 70%, dass eine gemischte Geschäftsführung ihren Erfolg fördern kann.
Nach Regionen betrachtet, verzeichnen die Westschweizer Kantone (durchschnittlich 27%) und das Tessin (24%) die höchsten Frauenanteile im Top-Management. In der Deutschschweiz sind die Werte niedriger, vor allem in Zürich und Schaffhausen, wo an der Spitze der KMU nur 15% Frauen tätig sind.
Letzte Änderung 01.05.2019
