(08.05.2019) Die Inflation und die Kursschwankungen des Franken lasten auf der Kaufkraft der Schweizerinnen und Schweizer. Trotzdem zeigt der Gesamtindex der Löhne für die letzten vier Jahre eine Erhöhung der realen Vergütungen um 3% an, wie aus einer Studie der Konjunkturforschungsstelle KOF hervorgeht.
Für den Berichtszeitraum hat das Institut die Entwicklung der Löhne in der Schweiz zwischen 2013 und 2018 analysiert, um daraus eine Reihe von Einsichten zu den Lohnsetzungen zu gewinnen. So führt die KOF die Gesamtentwicklung der Löhne auf die gestiegene Arbeitsproduktivität zurück, da für beide Indizes eine ähnliche Aufwärtskurve zu beobachten ist.
Weitere Faktoren wie die Aufwertung des Schweizer Franken oder die Schwankungen des Erdölpreises beeinflussen die Lohnentwicklung ebenfalls. Der Bericht stellt die Aufhebung der Kursuntergrenze im Januar 2015 heraus, die zu einem Preisrückgang in der Schweiz geführt hatte. Bei gleichem vertraglich festgelegtem Lohn hatten die Konsumenten 2015 und 2016 zunächst eine höhere Kaufkraft. Diese Tendenz kehrte sich ab 2017 um, als die Preise wieder anstiegen.
Die KOF unterscheidet zudem zwischen dem Nominallohn, also dem für eine bestimmte Arbeitszeit gezahlten Lohn, und dem Reallohn, der sich durch die Kaufkraft ausdrückt und die Inflation berücksichtigt. Während der Wert der auf den Lohnabrechnungen vermerkten Löhne zwischen 2013 und 2018 konstant wuchs, verlief die Entwicklung der Reallöhne unregelmässiger.
Eine weitere Feststellung: Da es bei den Lohnverhandlungen um die Nominallöhne geht und nicht um die Reallöhne, haben die Preisschwankungen einen grossen Einfluss auf die Kaufkraft der Löhne. Die konjunkturelle Entwicklung wirkt sich dagegen kaum auf die Nominallöhne aus, es sei denn bei einer Neueinstellung oder Neuverhandlungen über Lohnvereinbarungen nach einem Konjunktureinbruch.
Nach Abzug der Teuerung rechnet die KOF für 2019 mit einem schwachen Lohnanstieg.
Letzte Änderung 08.05.2019
