Vor dem Einstieg ins E-Commerce-Geschäft sollte man eine Marktanalyse durchführen, um die Chancen und Risiken einschätzen zu können.
Eine Marktanalyse verhilft einem KMU zu vertieftem Wissen über Risiken, Chancen und Konkurrenten. Sie ist nützlich für die Erarbeitung der E-Commerce-Strategie und für eine bessere Definition der Umsatzziele.
Für den E-Commerce kann sich das KMU auf ein klassisches Marktanalyseschema stützen. In erster Linie sollten folgende Fragen beantwortet werden:
- Was sind die grossen Trends auf dem Markt? Wie gross ist das Verkaufsvolumen insgesamt?
- Wer sind die Konsumenten? Was brauchen sie? Wo leben sie? Wie konsumieren sie?
- Wer sind die Konkurrenten? Wie viele sind es? Wo sitzen sie? Wo liegen ihre Stärken und Schwächen?
- Was sind die potenziellen Chancen und Gefahren des Marktes?
- Gibt es auf dem Markt einen Platz für das eigene E-Commerce-Projekt? Was kann es im Vergleich zur Konkurrenz bieten? Kann es einen realen Bedarf decken?
Konkurrenz und Konsumentenverhalten
Es gibt viele Anwendungen, mit denen man Informationen über den Erfolg der Website eines Konkurrenten sowie über das Verhalten der Konsumenten sammeln kann.
- Google Adplanner. Mit diesem Tool, das in Google Ads integriert ist, kann man das Profil der Besucher (Anzahl, Alter usw.) auf den Websites der Konkurrenz ausloten.
Es gibt noch weitere Indikatoren, mit deren Hilfe man sich eine genauere Vorstellung vom Erfolg der Website eines Konkurrenten machen kann. Tools wie Hootsuite, Netvibes, Feedreader oder Feedly vergleichen beispielsweise die Zahl der Abonnenten der RSS-Feeds verschiedener Websites. Diese Aggregatoren werden zur Informationsbeobachtung und -aufbereitung verwendet.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Statistiken und die Aktivität auf den Seiten der Konkurrenz in sozialen Netzwerken wie Instagram, Facebook, X oder TikTok zu analysieren. Ein Tool wie Metricool ermöglicht ein Benchmarking, um die Performance des eigenen Unternehmens im Vergleich zu der der Wettbewerber auf verschiedenen Plattformen zu bewerten. Die Konkurrenzanalyse in sozialen Medien umfasst typischerweise folgende Schritte:
- Die relevantesten Schlüsselwörter für das eigene Geschäftsmodell identifizieren, zum Beispiel mit dem Google Ads Keyword Planer.
- Unternehmen ermitteln, die für diese Schlüsselwörter bei Google und in sozialen Netzwerken besonders gut positioniert sind.
- Fünf Unternehmen auswählen, die für die Zielgruppe besonders interessant sind - mithilfe von Tools wie Facebook Audience Insights oder X Analytics.
- Die Aktivitäten dieser Unternehmen auf sozialen Medien analysieren: Auf welchen Plattformen sind sie aktiv? Wie viele Follower haben sie? Wie oft veröffentlichen sie Beiträge? Wie hoch ist ihre Engagement-Rate? Welche Hashtags verwenden sie? usw.
- Eine SWOT-Analyse erstellen (siehe unten).
- Ein regelmässiges Monitoring einrichten, damit die Konkurrenzanalyse aktuell bleibt.
SWOT-Methode zur Bewertung und zum Vergleich
Die SWOT-Analyse, auch SWOT-Matrix genannt, ist ein wirkungsvolles Instrument der Unternehmensstrategie. Sie hilft dabei, die eigenen Stärken (Strengths), Schwächen (Weaknesses), Marktchancen (Opportunities) und Risiken (Threats) zu identifizieren, um die eigene Position im Vergleich zur Konkurrenz besser einzuschätzen und bei Bedarf gezielte Verbesserungen einzuleiten.
Die SWOT-Analyse basiert in der Regel auf einer grafischen Darstellung der vier zu bewertenden Kategorien: