(22.02.2023) Trotz der vermeldeten Erholung[CM1] der Konjunktur in der Schweiz bleibt die Situation für die KMU zum Jahresbeginn angespannt. Der Index Raiffeisen KMU PMI lag im Januar 2023 bei 48 Punkten und damit unterhalb der Wachstumsschwelle sowie um 2,5 Punkte unter dem Wert des Vormonats.
Es ist das erste Mal seit Januar 2022, dass sich der Index so deutlich im Kontraktionsbereich befindet. Die Explosion der Energiepreise hat sich zwar beruhigt, sodass die Gefahr eines Konjunktureinbruchs in den europäischen Volkswirtschaften für 2023 mittlerweile gebannt scheint, doch die Aussichten der KMU werden von der Inflation und den hohen Zinsen überschattet.
Die Produktionskomponente verzeichnet nach einem leichten Aufschwung im Dezember (53,4) einen drastischen Rückgang auf 47,6 Punkte. Auch beim Auftragsbestand geht es mit einem Minus von 0,3 Punkten leicht abwärts auf 47 Punkte, was auf die relativ schwache Nachfrage zurückzuführen ist.
Die Subkomponente "Lieferfristen" rutscht zum ersten Mal seit zwei Jahren unter die Wachstumsschwelle auf 49,9 Punkte, während diejenige für die Einkaufslager, die im letzten Jahr wegen der durch die Engpässe bedingten Aufstockung der Lagerbestände in die Höhe geschossen war, wieder auf 52,4 Punkte sank.
Die Subkomponente "Beschäftigung" schaffte es nach drei Monaten im Kontraktionsbereich wieder über die Marke von 50 Punkten (51,4). Sie weist jedoch weiterhin eine Tendenz zur Stagnation auf.
Das Jahr 2023 bringt für die KMU, die in der Regel nicht so widerstandsfähig sind wie die Grossunternehmen, zahlreiche Herausforderungen mit sich. Da sie oft weniger diversifiziert sind, kann ihr Geschäft durch Lieferengpässe bei der Beschaffung stark beeinträchtigt werden. Zudem haben sie nur begrenzte Reserven und können Konjunkturprobleme wie die Energiekrise weniger gut abfedern. Und schliesslich belastet auch der Fachkräftemangel die KMU stärker als die Grossunternehmen.
Letzte Änderung 22.02.2023
