(21.09.2022) Die kleinen und mittleren Unternehmen haben es mit einer zunehmend unsicheren Konjunktur zu tun. Der seit Juni rückläufige Index Raiffeisen KMU PMI, für den rund 200 Industriebetriebe befragt werden, lag im August bei 50,6 Punkten und droht unter die Wachstumsschwelle zu sinken (<50).
Nach den relativ hohen Werten im Frühjahr 2022 (59,1 im April und Mai), die dem Wiederaufschwung nach der Pandemie und der entsprechend hohen Nachfrage zu verdanken waren, brach der Gesamtindex ab Juni (52,3) deutlich ein. Trotz einer leichten Verbesserung im Juli (52,8) rutschte er im August auf 50,6 ab und erreichte so seinen tiefsten Wert seit dem Auftreten der Omikron-Variante zwischen Dezember 2021 und Januar 2022.
Den Hauptanteil an diesem Rückgang tragen die Subkomponenten "Auftragsbestand" und "Produktion", die unter der gesunkenen Nachfrage nach Industrieprodukten leiden. Mit Werten von 49,3 (-3,2 Punkte) respektive 45,0 (-5,6 Punkte) fallen diese beiden Komponenten unter die Wachstumsschwelle (50) und damit in den sogenannten Kontraktionsbereich.
Die Werte der Subkomponenten "Beschäftigung" (51,4, -0,4 Punkte) und "Einkaufslager" (52,8, +0,4 Punkte) bleiben relativ konstant, befinden sich jedoch auch nur knapp über der Wachstumsschwelle. Nur die Subkomponente "Lieferfristen" (59,9, +1,3 Punkte) erreicht bessere Ergebnisse, wobei diese auf die Probleme im Bereich der weltweiten Lieferketten zurückzuführen sind. Ohne diesen hohen Wert wäre der Gesamtindex schon jetzt unter die Schwelle von 50 gefallen.
Neben dem Exportrückgang, der den Schwankungen auf den internationalen Märkten geschuldet ist, kommt hinzu, dass einige Unternehmen direkt von den explodierenden Energiepreisen betroffen sind. Dadurch könnte die weitere Entwicklung vieler KMU gefährdet sein, sodass diese um ihre Zukunft fürchten.
Letzte Änderung 21.09.2022
