Konkurse in der Schweiz 2021 deutlich gestiegen

Stühle auf den Tischen einer Bar.

(20.04.2022) Die Zahl der Schweizer Unternehmen, die ihr Geschäft aufgeben mussten oder Gegenstand eines Betreibungsverfahrens sind, nimmt zu. Laut Angaben des Bundesamtes für Statistik (BFS) stiegen die Privat- und Firmenkonkurse 2021 um 9,1% gegenüber 2020, während es zugleich fast 5% mehr Betreibungsvorgänge gab.

Die Zunahme der Konkurse, bei der die Auflösungen aufgrund von Mängeln in der Organisation (Art. 731b OR) nicht enthalten sind, ist auf einen ausserordentlich tiefen Wert im Vergleichsjahr 2020 zurückzuführen. Eine Welle von Firmenschliessungen wurde damals wahrscheinlich dank der Hilfsmassnahmen des Bundesrates während der Pandemie verhindert. Bezieht man sich auf 2019, so bedeuten die 14'081 Konkursverfahren, die 2021 eröffnet wurden, einen wesentlich geringeren Anstieg um 1,7%.

Von der Zunahme der Konkurse ist ein Grossteil der Kantone betroffen, genau genommen 22 von 26. Besonders markant ist der Anstieg im Aargau, wo 180 zusätzliche Fälle verzeichnet wurden (+24,6%), und in Zürich mit 238 zusätzlichen Fällen (+12,5%). Am anderen Ende des Spektrums stehen die Kantone Genf, Jura und Appenzell-Innerrhoden mit leicht rückläufigen Zahlen (zwischen ‑3 und ‑40 Fällen).

Nach einem Rückgang um 12% zwischen 2019 und 2020 geht die Zahl der Betreibungsvorgänge wieder nach oben und weist nun ein Plus von nahezu 5% auf. Das BFS teilt ferner mit, dass Verfahren nach Erlass eines Zahlungsbefehls von 1995 bis heute kontinuierlich zugenommen haben. Mitte der 1990er Jahre wurden in der Schweiz 783'000 Pfändungen vollzogen und 1,8 Millionen Zahlungsbefehle ausgestellt; 2021 waren es 1,6 Millionen Pfändungen und 2,8 Millionen Zahlungsbefehle.


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Letzte Änderung 20.04.2022

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