(21.04.2021) Im vergangenen Jahr mussten weniger Unternehmen ihr Geschäft aufgeben. Laut dem Bundesamt für Statistik (BFS) sank die Zahl der Konkurse 2020 um 6,6%. Auch bei den Betreibungsverfahren war eine Abnahme zu verzeichnen. Diese Dynamik lässt sich in der gesamten Schweiz beobachten.
Mit 12'912 Firmen- und Privatkonkursen war die Zahl der eröffneten Verfahren 2020 gegenüber dem Vorjahr um 928 Fälle geringer (2019: 13'840). Ähnlich sieht es bei den abgeschlossenen Verfahren (einschliesslich Auflösungen aufgrund von Mängeln in der Organisation) aus, deren Zahl um 946 sank.
Die Kantone Glarus und Graubünden verzeichnen die deutlichsten Abnahmen, die sich auf 26,6% respektive 24% belaufen. Nur in vier Kantonen nahm die Zahl der Konkurse zu: Luzern (+7,2%), Obwalden (+75%), Schaffhausen (+11,4%) und Basel-Stadt (+0,2%). Im Vergleich der Grossregionen war der Rückgang in der Nordwestschweiz am geringsten (-2,8%). Im Tessin betrug das Minus hingegen 15,9%.
Auch bei den eröffneten und vollzogenen Betreibungsverfahren war eine Abnahme zu beobachten. Zahlungsbefehle gingen gegenüber dem Vorjahr um 13,3% auf 2,6 Millionen zurück, Betreibungen auf Pfändung um 11,8% auf 1,5 Millionen und Betreibungen auf Pfandverwertung um 5,6% auf 653'000. Diese Zahlen sind vor dem Hintergrund der Gesundheitskrise zu interpretieren, die das ganze Land betrifft.
Während die Situation von einem Rückgang des Bruttoinlandprodukts (BIP) geprägt ist, lässt sich diese Entwicklung mit den Massnahmen des Bundes erklären, mit denen die Folgen der Covid-19-Pandemie bekämpft werden sollen. Das BFS gibt sich vorsichtig und empfiehlt, die Daten von 2021 oder sogar 2022 abzuwarten, um wirklich einschätzen zu können, wie sich die aktuelle Gesundheitskrise auf die Unternehmenslandschaft der Schweiz auswirkt.
Letzte Änderung 21.04.2021
